Robert Kubica: «Können nicht jeden glücklich machen»
Robert Kubica wunderte sich über das rege Interesse, das sein Verzicht auf einen letzten Test-Einsatz bei den Medienschaffenden am Circuit de Barcelona-Catalunya ausgelöst hatte. Der Pole erklärte mit Blick auf seine enttäuschten Fans, die gehofft hatten, den früheren GP-Piloten am letzten Testtag im FW41 in Aktion zu sehen: «Leider können wir nicht jeden Glücklich machen.»
Und der Sieger von Kanada-GP 2008, dessen GP-Karriere durch einen schweren Rallye-Unfall im Frühjahr 2011 ein jähes Ende gefunden hatte, fügte gewohnt nüchtern an: «Das ist im Leben doch überall so. Ich dachte einfach, es wäre nicht fair gewesen, darauf zu beharren, wenn die Rennfahrer, die in Australien in der Startaufstellung stehen werden, die Chance bekommen sollten, mehr Erfahrung im neuen Renner zu sammeln.»
Und Kubica verriet: «Für mich war es wichtig, dass ich einen guten Job mache und eine genauere Vorstellung davon bekomme, wie unser Auto ist. Das habe ich mit meinem gestrigen Einsatz geschafft, deshalb hatte ich das Gefühl, dass es besser ist, wenn heute die Stammfahrer noch einmal zum Zug kommen werden. Denn sie sind es, die um Punkte kämpfen müssen.»
Den Einwand, ein Rennfahrer würde doch immer am liebsten nur auf der Strecke gas geben, lässt Robert nicht stehen: «Ich werde nicht bezahlt, um Rennen zu fahren. Mein Titel ist in diesem Jahr ein anderer.» Der 33-Jährige aus Krakau betonte auch: «Es war mein Vorschlag und ich habe nicht das Gefühl, etwas Ungewöhnliches gemacht zu haben. Offenbar ist das aber so, denn ihr reagiert nun so, als hätte ich mein Herz verschenkt. Aber es ist doch vollkommen egal, von wem die Idee kam, wichtig ist, dass wir alle in die gleiche Richtung gehen und dasselbe Ziel verfolgen.»
Es gehe darum, die Chancen auf Punkte zu maximieren, hielt Kubica weiter fest, und erzählte: «Ich habe nun eine klare Vorstellung davon, was bei unserem Auto getan werden muss, um die richtige Fahrzeug-Balance und das richtige Feeling hinzubekommen. Wenn es darum geht, das Potenzial des Renners auszuschöpfen, dann sind eher die Stammpiloten gefragt. Das ist ihre Aufgabe.