MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Valtteri Bottas: So schnell ist Mercedes in Wahrheit

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas

Valtteri Bottas

​Einige Zaungäste am Circuit de Barcelona-Catalunya wollen mit der Stoppuhr festgestellt haben: Im Renntrimm ist der neue Silberpfeil eine satte Sekunde schneller als der Rest der Welt. Was sagt Valtteri Bottas?

Valtteri Bottas kam vor einem Jahr zum Sitz bei Mercedes wie, Pardon für den Vergleich, die Jungfrau zum Kinde. Der überraschende Rücktritt von Nico Rosberg ebnete den Weg in den Silberpfeil, endlich erhielt der langjährige Williams-Fahrer ein Siegerauto. Bottas bedankte sich mit soliden Ergebnissen und drei Siegen und wurde WM-Dritter. Zwölf Monate später meint der Finne: «Die Saisonvorbereitung jetzt hat sich komplett anders angefühlt, ich bin fester Bestandteil des Teams. Ich kann mich viel besser aufs Fahren konzentrieren, weil mir alles Andere längst in Fleisch und Blut übergegangen ist.»

Bevor Bottas den letzten Halbtag bei Mercedes übernimmt, sagt er zu seinem neuen Arbeitsgerät: «Das Auto fühlt sich besser an als der Wagen im Vorjahr. Aber wir dürfen uns nicht in falsche Sicherheit wiegen. Der neue Asphalt baut viel Grip auf, das könnte das echte Bild verfälschen. Ich bin mit dem Handling und der Fahrzeugbalance sehr zufrieden, auch damit, wie der Wagen auf Veränderungen der Abstimmung reagiert. Der Mercedes benimmt sich hier sehr gut, aber das ist keine Garantie dafür, dass wir uns auch auf den weiteren Rennstrecken mit der Abstimmung leichttun. Wir wissen, dass auch schwierige Wochenenden auf uns zukommen.»

Einige Leute mit Stoppuhr und flinken Stiften wollen entlang der Piste festgestellt haben: Im Dauerlauf ist der Mercedes-Benz-Renner eine satte Sekunde schneller als der Rest der Welt. Bottas lässt sich nicht aus der Reserve locken: «Ich bin mit den Dauerläufen happy, aber ich bin nie und nimmer eine Sekunde schneller als die Anderen. Ich bin zufrieden mit dem Speed in der Rennsimulation und mit einem Handling, das über den Verlauf dieser 300 Kilometer sehr konstant ist. Generell interessiert mich nicht so, was die Konkurrenz macht. Ich finde, ich lerne mehr, wenn ich mich auf die Arbeit mit meinem Mercedes fokussiere.»

«Was den rohen Speed angeht, gibt es für mich einige Fragezeichen. Wir sind hier nie auf Zeitenjagd gegangen, weil wir die Prioritäten anders gesetzt haben. Ich bleibe davon überzeugt, dass wir vorne einen Kampf zwischen drei Rennställen erleben werden – wir, Ferrari, Red Bull Racing. Das fände ich gut, weil uns das auf den Zehenspitzen hält.»

Was muss Valtteri tun, um Lewis Hamilton die Stirn zu bieten? «Ich muss konstant Leistung bringen. Es gab GP-Wochenenden, an welchen ich schneller war als er. Nico Rosberg hat überdies bewiesen, dass Hamilton über eine Saison zu schlagen ist. Ich muss auf meinen guten Leistungen aufbauen, ich muss ständig in seiner Nähe bleiben, der Rest kommt von selber. Das ist auch der Schlüssel zu einem weiteren Vertrag mit Mercedes. Ich will auf Jahre hinaus Teil der Mercedes-Familie bleiben. Dazu muss ich auf dem Niveau von Lewis fahren. Und das traue ich mir zu. Es liegt allein an mir.»

Gibt es einen Punkt, den Bottas vor der Reise nach Australien vermisst? «Nein, eigentlich nicht. Meine Vorbereitung war eigentlich am Donnerstagabend abgeschlossen. Ich sehe die Arbeit heute als Bonus. Das Wetter ist wärmer, da kannst du mehr über die Reifen lernen.»

Während seiner Dauerläufe blieb Bottas auf den mittelharten Reifen, «weil wir diese Mischung am besten kennen. Die weicheren Pirelli führten an einigen Fahrzeugen zur Blasenbildung, da lernst du wenig übers Auto. Der mittelharte Reifen garantiert dir eine solide Grundlinie, da kannst du dich ganz auf die Fahrzeugbalance konzentrieren. Die weichen und superweichen Reifen haben wir auch ausprobiert, einfach nicht im Dauerlauf. Auf den hyperweichen Pirelli haben wir ganz verzichtet, weil wir den hier in Barcelona im kommenden Mai ohnehin nicht fahren.»

Barcelona-Test, Tag 8 (Freitag), Stand 13.30 Uhr

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:17,221 (66 Runden) Hyperweich
2. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:18,590 (81) Superweich
3. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:18,949 (91) Hyperweich
4. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:18,967 (69) Hyperweich
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power, 1:19,464 (97) Superweich
6. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:20,250 (76) Weich
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,275 (47) Mittelhart
8. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:20,878 (18) Weich
9. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, nur Installationsrunden (7)
10. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, nur Installationsrunden (4)

Barcelona-Test, Tag 7 (Donnerstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:17,182 (187) Hyperweich
2. Kevin Magnussen (DK) Haas VF-18-Ferrari, 1:18,360 (152) Superweich
3. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:18,363 (169) Hyperweich
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:18,675 (79) Hyperweich
5. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:18,725 (69) Hyperweich
6. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:18,855 (150) Hyperweich
7. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:19,244 (148) Hyperweich
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,296 (84) Mittelhart
9. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,532 (97) Mittelhart
8. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:19,629 (73) Superweich
9. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:19,634 (158) Hyperweich
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:19,842 (187) Weich
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:20,262 (66), Ultraweich

Barcelona-Test, Tag 6 (Mittwoch)

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:18,047 (165) Hyperweich
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:18,400 (90) ultraweich
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:18,560 (85) ultraweich
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,541 (66) Weich
5. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:19,823 (119) Hyperweich
6. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:19,856 (57) Hyperweich
7. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,042 (88) Mittelhart
8. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,237 (78) Weich
9. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,242 (49) Superweich
10. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:20,349 (63) Weich
11. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,758 (102) Superweich
12. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:20,805 (130) Weich
13. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:20,918 (160) Superweich
14. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:22,350 (80) Weich

Barcelona-Test, Tag 5 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:20,396 (170) Mittelhart
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,596 (86) Weich
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,649 (129) Mittelhart
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,808 (90) Weich
5. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:20,973 (54) Weich
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:21,298 (95) Weich
7. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:21,432 (48) Mittelhart
8. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,455 (91) Weich
9. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,588 (42) Weich
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,643 (93) Weich
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:21,706 (120) Superweich
12. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:21,946 (38) Superweich
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,937 (85) Hyperweich

Barcelona-Test, kombinierte Zeitenliste (1. Woche)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (Do) Mittelhart
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (Di) Weich
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (Do) Hyperweich
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (Di) Mittelhart
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (Mo) Mittelhart
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (Do) Superweich
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (Di) Mittelhart
8. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (Mo) Weich
9. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (Mo) Weich
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (Do) Superweich
11. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (Do) Mittelhart
12. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (Do) Weich
13. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (Di) Weich
14. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (Di) Weich
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (Di) Weich
16. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (Di) Weich
17. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (Do) Weich
18, Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (Mo) Weich
19. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (Mo) Weich
20. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (Di) Weich
21. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (Mo) Weich
22. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (Mo) Mittelhart

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