Alonso misstrauisch: Angst vor Verstappen-Tricks
Fernando Alonso und Max Verstappen
Der junge Niederländer gilt als wild, ungestüm, durchaus auch als skrupellos. Aber hinterhältig? Böse? Das ist dann doch neu. Doch Fernando Alonso zeigte beim Saisonauftakt in Australien, dass er dem Red-Bull-Talent nicht so ganz über den Weg traut.
Was war passiert? Unter dem Virtuellen Safety Car hatte Verstappen den Spanier in der ersten Kurve überholt, als der aus der Boxengasse kam. Ein Regelverstoß, aber ein denkbar knapper: Lediglich 0,1 Sekunden lag Alonso vorne. Da es so eng und auch für den Fahrer kaum zu sehen war, sahen die Regelhüter von einer harten Strafe ab, Verstappen musste nur den gewonnenen Platz wieder an Alonso zurückgeben.
Das wird in der Regel über Funk gehandhabt. Allerdings war Verstappen in diesem Fall etwas voreilig und versuchte, Alonso mit wilden Gesten zu bedeuten, dass er vorbeifahren könne.
Doch nicht mit dem zweimaligen Weltmeister: Alonso traut Verstappen nicht über den Weg. «Ich habe gesehen, dass Max gewunken hat und mich vorbeilassen wollte. Aber ich habe gedacht, dass das vielleicht ein Trick ist und wollte nicht vorbeifahren», sagte Alonso bei Channel 4. Und lachte.
Er fragte beim Team nach, das die Benachrichtigung von der Rennleitung noch nicht hatte, Red Bull Racing allerdings schon. Deshalb auch Verstappens Winkerei und Alonsos Zögern.
«Ich habe dreimal bestätigt haben wollen, dass ich auch wirklich vorbeifahren darf», so Alonso. Klar: Wenn er überholt hätte, ohne dass es grünes Locht dafür gab, wäre er bestraft worden. Als er die Gewissheit hatte, ging er schließlich vorbei. Traut er also seinen Fahrerkollegen nicht? «Nein», lachte Alonso. Aber: «Speziell Max ist bei Überholmanövern sehr aggressiv. Bei seinen kleinen Tricks ist es besser, wenn man sich eine Bestätigung holt.»
Immerhin blieb er bis zum Ende vor Verstappen und wurde Fünfter. «Wir haben alles richtig gemacht, uns keine Fehler geleistet und alle Chancen genutzt. Das ganze Team hat perfekt gearbeitet», sagte der zweifache Champion. Und er ging sogar noch weiter: «Wir sollten stolz darauf sein, aber ich denke, McLaren kann noch sehr viel mehr.»