Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Sieger Sebastian Vettel: Ferrari nicht schnell genug

Von Mathias Brunner
V for Vettel, V for Victory

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​Zum zweiten Mal in Folge hat Sebastian Vettel für Ferrari den WM-Auftakt in Australien gewonnen. Der Deutsche weiss: An diesem Tag stand das Glück auf seiner Seite. Aber er sagt auch: Ferrari ist noch zu langsam.

Sonntagabend im Pressezentrum des Albert Park Circuit. Journalisten aus allen vier Windrichtungen setzen ihre Berichte ab. Einhellige Meinung meiner geschätzten Kollegen: Ferrari hat an diesem Tag viel Massel gehabt, die virtuelle Safety-Car-Phase hat war ein Steilpass für Sebastian Vettel, den sich der vierfache Weltmeister nicht nehmen liess und gewissermassen zum Tor verwandelte, wenn wir einen Moment im Fussballjargon verweilen dürfen.

Aber Ferrari hatte nicht nur Glück.

Der inzwischen 48fache GP-Sieger Vettel meint: «Klar war das heute unser Tag. Und ein schlechtes Gewissen habe ich deswegen nicht, weil es auch schon Rennen gegeben hat mit genau solchen Abläufen, und damals lief alles gegen uns.»

«Aber ich finde, wir haben auch als Team alles richtig gemacht. Wenn so etwas passiert, dann musst du fähig sein, schnell und richtig zu reagieren, und das haben wir getan. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und die ganzen Szenarien durchgespielt, und das war eines davon. Und dann hatten wir auch ein Auto, das schnell genug war, um diese Chance zu nutzen.»

Was dachte Vettel eigentlich, als er auf die Bahn kam und niemanden vor sich, Hamilton vielmehr hinter sich im Rückspiegel sah? Sebastian lacht: «Ich dachte – läuft! Als ich wusste, dass wir eine solche Phase kommt, da wurde ich noch wacher, weil mir natürlich klar war: Wenn dass Rennen gewissermassen eingefroren ist, dann ist mein Stopp kürzer als sonst. Ich gab bei der Boxeneinfahrt alles, um noch den letzten Zehntel rauszuquetschen. Der Stopp war nicht mal der Schnellste, und ich dachte noch – aaaah, macht hinne, damit es reicht! Aber zum Glück hat es gereicht. Und nachher hatten wir auch genügend Speed, um vorne zu bleiben.»

«Lewis war schneller und hat schon gedrückt. Aber in Melbourne musst du schon ein Stück flotter sein, um richtig attackieren zu können. Irgendwann hat er dann aufgegeben, da konnte auch ich ein wenig Tempo rausnehmen und das Material für die kommenden Rennen schonen.»

«Auf den härteren Reifen habe ich mich wohl gefühlt. Richtig kritisch ist es nie geworden. Mein Fazit ist: Auf die Spitze zu Mercedes fehlt uns noch was. Aber das Ergebnis hier gibt Rückenwind für die kommenden Rennen.»

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