Bittere Pille für Haas: Doppel-Nuller und 2 Strafen
Romain Grosjean
«Wir sind vorsichtig optimistisch», hatte Günther Steiner vor dem Start des ersten GP-Wochenendes des Jahres in Australien erklärt. Der Haas-Teamchef bezog sich auf die starke Form, in der sich seine Mannschaft in den Wintertests präsentiert hatte. Und auch im Albert Park machten die US-Renner von Kevin Magnussen und Romain Grosjean eine gute Figur – bis zum bitteren Doppel-Ausfall, der sich innerhalb von drei Runden abspielte.
Erst musste Magnussen seinen Renner auf Position 4 liegend in der vierten Kurve am Streckenrand abstellen, kurz darauf musste Grosjean nach einem Reifenwechsel anhalten – sowohl der Genfer als auch sein Vorgesetzter schlugen angesichts des Unglücks die Hände über den Kopf. Aus gutem Grund: Die vielen Punkte, die sie in Aussicht hatten, gingen in beiden Fällen wegen lose montierter Räder flöten.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, bekam das Team auch noch für beide Autos eine Strafe aufgebrummt, weil es die Fahrzeuge nicht in sicherem Zustand auf die Strecke geschickt hatte. Immerhin fiel die Strafe mit je 5000 Euro pro Auto für Formel-1-Verhältnisse relativ bescheiden aus. Doch das war nur ein schwacher Trost für Magnussen, der sich grosse Hoffnungen auf ein Spitzenresultat gemacht hatte.
«Das ist sehr schwer zu verdauen, und zwar für das ganze Team, es ist bitter, wenn beide Autos in so aussichtsreicher Position liegend ausfallen», klagte der Däne sichtlich betrübt in Richtung TV-Kameras. «Nachdem wir im Qualifying so starke Startpositionen erkämpft hatten, waren die Erwartungen natürlich sehr hoch. Es ist einfach herzzerreissend, wenn das Rennen dann ein solches Ende nimmt. Aber wir werden das nun verdauen und uns wieder zurückkämpfen.»
In Durchhalteparolen flüchtete sich auch Grosjean, der nach dem Rennen erklärte: «Wir hatten das ganze Wochenende schon ein sehr starkes Auto, und ich war sowohl mit viel als auch mit wenig Sprit im Tank flott unterwegs. Auch im Rennen hatte ich ein super Tempo und ich bin mir sicher, dass ich mit den Spitzenreitern hätte mithalten können.»
«Wir müssen nun viel aufarbeiten und analysieren, denn noch ist nicht klar, warum wir diese Probleme hatten und ob es vielleicht an den Schlagbohrern lag. Es ist eigenartig, während der Boxenstopp-Trainings im Winter trat nie ein solches Problem auf», seufzte der Genfer, und fügte an: «Wie auch immer, wir haben heute viele Punkte verloren, aber wenn wir die Performance von diesem Wochenende in den nächsten Rennen wiederholen können, dann werden wir diese Enttäuschung schnell vergessen.»