Daniel Ricciardo: «Kamera-Handys sind die Pest»
Daniel Ricciardo
Könnte man denken. Ist aber oft gar nicht so. Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo stehen in der Regel zwar parat, viel abgewinnen können sie dem Ganzen aber nicht.
«Kamera-Handys sind die Pest», verriet Ricciardo Sky-Sports F1-Reporterin Natalie Pinkham. Eine Aussage, die durchaus überrascht, immerhin schießt der Australier auch selbst gerne Selfies. Aber: «Ein negativer Aspekt daran ist, dass die Leute auf dich zukommen, als sei man ein Produkt. Sie kommen an, machen ein Foto und gehen wieder. Es gibt keinerlei Interaktion.»
Also nicht einmal die Grundregeln der Höflichkeit werden eingehalten, kein „Bitte“, kein „Danke“, es gehe nur um das Foto, so Ricciardo: «Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Leute denken, sie hätten einfach das Recht dazu. Manchmal spreche ich gerade mit jemand anderem und sie ignorieren denjenigen einfach», so der 28-Jährige, der seinem ehemaligen Teamkollegen damit aus der Seele spricht.
Denn Vettel hatte sich in der Vergangenheit auch schon darüber mokiert. Er ist ja sowieso kein Fan von Social Media, und auch dem Selfie-Hype kann er nichts abgewinnen. «Die Leute kommen und fragen: "Können wir ein Foto machen?“ Und zack sind sie wieder weg», sagte Vettel.
«Es ist eher selten, dass sie "Guten Tag" sagen und fragen, ob es gerade passt, ob sie ein Foto haben können und "Vielen Dank"», so der viermalige Weltmeister. Er frage die Leute oft, was sie damit machen würden, verriet er. Oft höre er: «“Keine Ahnung.“ Da sage ich: "Dann ist es ja gut, dass sie eins gemacht haben".
«Ich habe viel mehr davon, jemanden die Hand zu schütteln und dann das Erlebnis zu beschreiben, jemanden getroffen zu haben», sagte er. Seine Erklärung: «Ich bin in einer Generation groß geworden, die sich eher dafür geschämt hat, Bilder von sich zu machen oder zu sehen.»
Die Fahrer stehen den Fans normalerweise immer zur Verfügung, haben aber auch ihre Tricks, wenn sie ihre Ruhe haben wollen, von wem auch immer. Kopfhörer zum Beispiel. «Es ist ein guter Trick um sich den Leuten zu entziehen, die etwas von einem wollen. Besonders witzig finde ich es dann, wenn sie zwar sehen, dass man Kopfhörer aufhat, aber trotzdem ganz normal mit einem reden. Als würde man gar keine Musik hören. Da denke ich mir nur: „Wie kommst du darauf, dass ich dich durch diese Kopfhörer hören kann“.»