MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Christian Horner: «Max hat für seinen Fehler bezahlt»

Von Vanessa Georgoulas
Freude herrscht: Daniel Ricciardo sorgte für strahlende Gesichter in der Red Bull Racing-Mannschaft

Freude herrscht: Daniel Ricciardo sorgte für strahlende Gesichter in der Red Bull Racing-Mannschaft

Christian Horner freute sich in China mit Daniel Ricciardo über den GP-Sieg. Der Red Bull Racing-Teamchef verteidigte auch Max Verstappen nach dessen Crash mit Ferrari-Star Sebastian Vettel.

Der Jubel in der Red Bull Racing-Box war gross, als Daniel Ricciardo nach 56 Rennrunden auf dem Shanghai International Circuit die Ziellinie kreuzte. Die Mannschaft aus Milton Keynes jubelte aus gutem Grund, schliesslich hatte der Australier am Vortag noch bis zur letzten Minute um seine Qualifying-Teilnahme zittern müssen, weil ein Turboschaden im dritten Training einen Austausch der Antriebseinheit unumgänglich gemacht gemacht hatte.

Die Boxencrew der Österreicher leistete ganze Arbeit und tauschte den Motor in Rekordzeit, sodass Ricciardo schliesslich den sechsten Startplatz erobern konnte. Im Rennen nutzte er die Gunst der Stunde, als das Safety-Car auf die Strecke kam, und holte sich frische Reifen. Und weil er im Anschluss – im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Max Verstappen – alles richtig machte, durfte er sich am Ende über den sechsten GP-Sieg seiner Karriere freuen.

Während der 28-Jährige vom obersten Podesttreppchen strahlte, durfte sich sein Stallgefährte über sich selbst ärgern. Denn auch er hatte zum Schluss frische Reifen, doch eine Kollision mit Sebastian Vettel in der 43. Runde sorgte dafür, dass er sich nicht nur alle Chancen auf einen Podestplatz nahm, sondern auch noch eine 10-Sekunden-Zeitstrafe einhandelte, die ihn schliesslich auf den fünften Platz zurückwarf.

Die Kritik am Niederländer, der bereits im zweiten WM-Lauf durch einen Unfall mit Lewis Hamilton aufgefallen war, liess natürlich nicht lange auf sich warten. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner verteidigte seinen Schützling: «Er ist halt jung und hungrig, und seine aggressive Fahrweise macht es doch erst so aufregend, ihm bei der Arbeit zuzuschauen.»

Der Brite räumte aber auch ein: «Es sieht mir ganz nach einem Fehler von ihm aus, und er hat eine Strafe dafür kassiert, so gesehen hat er den Preis dafür auch bezahlt.» Dass Verstappens Teamkollege im Gegensatz zum 20-Jährigen mit starken Überholmanövern glänzte, will er denn auch nicht überbewerten: «Man darf nicht vergessen, dass sie nicht im gleichen Alter sind.»

«Max ist noch jung, Daniel hat hingegen schon sehr viel Erfahrung gesammelt und heute einfach ein perfektes Rennen gezeigt. Daniel hat ein Überholmanöver in der 14. Kurve gezeigt, ich glaube, das war gegen Lewis Hamilton, das einfach unglaublich war. Er war überwältigend», schwärmte der 44-Jährige.

Lob hatte Horner auch für die Mechaniker in der Box: «Man vergisst gerne, dass die Formel 1 ein Teamsport ist und mehr als 700 Leute am Erfolg mitarbeiten. Das war eine fantastische Teamleistung, Hut ab vor dieser super Performance, die unsere ganze Mannschaft gezeigt haben. Die Jungs in der Garage haben die beiden Doppel-Boxenstopps super hinbekommen, die perfekte Strategie gewählt und bereits am Samstag den Motor in Rekordzeit ausgewechselt. Das war wirklich eine super Team-Leistung!»

«Uns hat sich durch das Safety-Car die perfekte Chance geboten und die haben wir genutzt. Nach dem ganzen Pech, das Daniel in den letzten paar Rennen hatte, war dieser Sieg eine Wohltat für ihn. Es ist grossartig, ihn ganz oben auf dem Podest stehen zu sehen», fügte der Teamchef an, und erklärte auch: «Das war ein sehr spannendes Rennen – sowohl für uns Teilnehmer als auch für die Zuschauer zuhause. Und genau das braucht die Formel 1.» Er erwartet denn auch weiterhin viel Action: «Wir haben ein schnelles Auto und auf dieser Power-Strecke mit den langen Geraden konnten wir mit Mercedes mithalten. Wir haben zwei grossartige Fahrer und werden die Chancen, die sich ergeben, auch weiterhin nutzen.»

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