Nico Hülkenberg: «Das kann man nicht nachvollziehen»
Im ersten freien Training zum Aserbaidschan-GP musste sich Nico Hülkenberg noch mit dem 13. Platz auf der Zeitenliste begnügen. Dem Renault-Piloten fehlten am Morgen noch stolze 2,5 sec auf die Spitzenzeit, die Valtteri Bottas in den Asphalt des Stadtkurses gebrannt hatte. Am Nachmittag war dann Daniel Ricciardo der Schnellste und auch Hülkenberg konnte sich deutlich verbessern.
Der Deutsche schloss den Tag als Zehnter innerhalb der Top-10 ab und verkürzte den Rückstand auf die Spitze auf 1,3 sec. Hinterher fasste er zufrieden zusammen. «Der Freitag war spannend. Ich denke, wir haben heute einiges gelernt, auch wenn das nicht unser bester Freitag war. Dennoch denke ich, dass wir gute Aussichten haben und uns morgen weiter verbessern können.»
Hülkenberg stellte klar: «Unser Auto hat das Potenzial – zwar nicht für einen Sieg, aber genug, um ein gutes Wochenende zu haben. So gesehen bin ich recht optimistisch. Wir müssen es halt morgen nur ein bisschen besser umsetzen. Ein paar Sachen bei der Fahrzeug-Abstimmung können wir noch verbessern, und dann sollte das morgen ganz okay laufen.»
Dass die ersten beiden Sessions des Tages nicht ganz rund liefen und sowohl Unterboden als auch Bremsen für Kopfzerbrechen bei den Renault-Ingenieuren sorgten, ist für den Emmericher kein Grund zur Sorge: «Es läuft teilweise am Freitag einfach so, dass die Sachen nicht so rund laufen, wie man will. Ich glaube, das ist zum Teil auch normal. Aber die Strecke hier ist halt auch echt brutal anspruchsvoll, für die Bremsen und das ganze Auto – auch für uns Fahrer. Es ist eine wilde Achterbahnfahrt, die aber sehr viel Spass macht. Wir hatten einige Kleinigkeiten, aber nichts, was uns wirklich Kopfschmerzen bereitet.»
Und Nico beteuerte: «Es ist wirklich schwierig, hier den richtigen Rhythmus zu finden. Ich glaube, das kann man sich als Zuschauer und Aussenstehender nicht so richtig vorstellen, was abgeht. Selbst wenn man die On-Board-Aufnahmen sieht, versteht man die Geschwindigkeit nicht wirklich. Im Auto fühlt es sich ganz anders an. Das kann man nicht nachvollziehen. Auch was die Breite der Strecke angeht, das fühlt sich im Auto ganz anders an. Speziell mit dem wenigen Abtrieb hier, mit dem wir wegen der riesigen Geraden unterwegs sind, fühlt sich das Grip-Niveau sehr niedrig an. Es ist einfach sehr, sehr anspruchsvoll und herausfordernd.»
Dennoch ist Hülkenberg überzeugt, zum siebten Mal in Folge auf den siebten Startplatz fahren zu können und sich damit hinter den Red Bull Racing-, Ferrari- und Mercedes-Piloten zum «Best of the Rest» des Abschlusstrainings zu krönen: «Ich glaube, das ist möglich, denn die Mittelfeldteams lagen heute wieder eng beieinander. Wenn wir also unsere Hausaufgaben erledigen, könnte das mit dem siebten Startplatz durchaus was werden.»
«Aber ehrlich gesagt rechne ich mir gar nichts aus», fügte der 30-Jährige eilends an. «Denn man ist hier so gefordert beim Fahren, dass man seine ganze Konzentration braucht. Für alles Andere hat man keine Kapazitäten, man fokussiert sich aufs Fahren und die Arbeit mit dem Team. Was es morgen geben könnte, ist derzeit egal, wir müssen einfach unser Bestes geben und schauen, dass wir alles richtig umsetzen können.»