Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

«Desaster»: Mercedes über Verstappen und Ricciardo

Von Andreas Reiners
Niki Lauda und Toto Wolff

Niki Lauda und Toto Wolff

Max Verstappen und Daniel Ricciardo sorgten mit ihrem Crash für kontroverse Diskussionen. Wenn jemand weiß, wie sie sich bei Red Bull Racing jetzt fühlen, ist das Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Toto Wolff ist ein prima Ansprechpartner, wenn es um Probleme zwischen den Teamkollegen geht. Der Österreicher ist da ein gebranntes Kind. Denn zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg hatte es in der Vergangenheit öfter gekracht.

Neben der Strecke sowieso, aber auch bei einzelnen Rennen, wie zum Beispiel in Spa 2014 oder Barcelona 2016. Wolff ist als Krisenmanager erprobt.

Da lag die Frage ja nahe, was Wolff nun an Stelle seiner beiden Red-Bull-Racing-Kollegen Christian Horner (Teamchef) und Helmut Marko (Motorsportberater) tun würde, nach dem Crash zwischen den beiden Fahrern Daniel Ricciardo und Max Verstappen.

Wolff überlegte lange. «Ich weiß es nicht. Auf der einen Seite willst du ja zwei konkurrenzfähige Fahrer haben, die hart gegeneinander fahren», sagte der Österreicher, ehe Niki Lauda zur Medienrunde dazu stieß.

Wolff gab die Frage spontan an den Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzenden weiter. Was würde er tun? «Nach Hause gehen und weinen», antwortete sein Landsmann. «Das ist ein Desaster. Für mich hat Verstappen zu 70 Prozent die Schuld, Ricciardo zu 30 Prozent. Er hat sich die ganze Zeit bewegt, wo sollte der arme Kerl hin?»

Lauda weiter: «Ich würde sie mit Toto zusammen ins Büro holen und wie viel weniger Geld sie bekommen für den Schaden, den sie angerichtet haben. Ich habe über so etwas schon einmal nachgedacht, wir mussten es dann aber nicht tun», so Lauda.

Wolff ergänzte: «Ich denke, dass die Fahrer daran erinnert werden müssen, dass neben dem Racing, für das sie hier sind, viele Leute im Hintergrund 24 Stunden am Tag hart dafür arbeiten, dass sie die bestmöglichen Autos haben. Gleichzeitig will man diesen Spirit nicht verlieren. Man kann keine Wachhunde im Auto haben wollen, die sich dann wie Welpen verhalten. Es gibt Aufs und Abs, wenn man zwei schnelle Fahrer im Team hat.»

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