Helmut Marko: «Das ist nicht unsere Philosophie»
Max Verstappen und Daniel Ricciardo krachten im Baku-GP zusammen
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko musste in Baku zuschauen, wie die Red Bull Racing-Teamkollegen Daniel Ricciardo und Max Verstappen einen Crash produzierten. Trotzdem dürfen sie weiter gegeneinander kämpfen.
Eigentlich wollten Daniel Ricciardo und Max Verstappen Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko zum 75. Geburtstag ein gutes Ergebnis schenken. Doch zum Jubiläum, das der Grazer am Trainingsfreitag feiern durfte, gab es am Ende nur einen bitteren Nuller von den beiden Red Bull Racing-Piloten.
Der Grund: Die Teamkollegen produzierten in den Häuserschluchten von Baku einen Crash, der beide RB14 aus dem GP warf. Das Entsetzen darüber stand Teamchef Christian Horner und Konstruktionsgenie Adrian Newey ins Gesicht geschrieben.
Auch die Rennkommissare sahen sich die Szene genauer an und entschieden sich, beide Piloten für ihren Beitrag am Crash zu verwarnen.
Bestätigung dafür gab es von Marko selbst. Er erklärte nach der Zieldurchfahrt der Konkurrenz vor laufender Sky-Kamera: «Wir lassen die Fahrer gegeneinander kämpfen und dann machen sie so etwas! Unglaublich! Es war ein Rennunfall, den beide zu gleichen Teilen verschuldet haben.»
Dennoch sollen Verstappen und Ricciardo auch in Zukunft gegeneinander kämpfen dürfen, ein Nichtangriffspakt ist nicht auf dem Tisch. «Das entspricht nicht unserer Philosophie», winkt Marko auf Nachfrage ab, und stellt klar: «Wir wollen natürlich, dass sie Rennen fahren, wir haben keine Nummer 1 oder Nummer 2, aber wir erwarten, dass sie verantwortungsvoll miteinander umgehen.»
Die beiden Crashpiloten zeigten sich hinterher reumütig: «Wir wollen Rennen fahren und uns duellieren, aber das, was heute passiert ist, das willst du natürlich nicht erleben», erklärte etwa Ricciardo, nachdem er seinen Teamkollegen in der ersten Kurve abgeräumt hatte. «Ein Rennen so zu beenden ist das Schlimmste, was dir passieren kann. Für uns und für das Team ist das sehr schwierig.» Über die Schuldfrage wollte der Australier nicht reden: «Es geht nun in erster Linie darum, dass wir uns beim Team entschuldigen.»
Und auch Verstappen erklärte sichtlich niedergeschlagen: «Es ist einfach eine Riesenenttäuschung für das Team. Wir haben heute viele Punkte verloren, und das war komplett unnötig. Ich denke, wir müssen nicht darüber diskutieren, wessen Schuld es ist, denn letztlich fahren wir beide für das gleiche Team. Wir repräsentieren viele Leute und wenn so etwas passiert, ist das für uns beide nichts Gutes.»