Christian Horner: «Beide Fahrer sind schuld am Crash»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner
Gleich nach dem Rennen war Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner nicht in Plauderlaune. «Ich werde erst etwas sagen, wenn ich mit den Jungs gesprochen habe», erklärte der sonst so redselige Brite knapp. Seine Miene verriet: Das Gespräch würde weder für ihn noch für seine Schützlinge Daniel Ricciardo und Max Verstappen angenehm werden.
Denn die beiden Stallgefährten lieferten sich im vierten WM-Lauf des Jahres nicht nur ein hartes Duell, bei dem sie sich mehr als einmal zu nahe kamen. Ricciardo räumte seinen Nebenmann in der ersten Kurve von der Piste, indem er ihm ins Heck krachte. Nach der ersten Unterredung stellte sich Horner dann doch noch den Fragen der TV-Kollegen von Sky.
«Diese Dinge werden natürlich hinter verschlossenen Türen diskutiert», erklärte er, verriet aber auch: «Sie wurden daran erinnert, dass sie Teil eines Teams sind und viel Verantwortung tragen. Sie sind zwei hochbezahlte Individuen, die ihre eigenen Interessen nicht über jene des Teams stellen dürfen. Letztlich fahren beide für das Team und sie wissen auch beide, dass sie es heute verbockt haben. Wir geben keinem bestimmten Fahrer die Schuld am Crash, beide haben den Ausfall zu verantworten.»
Der Teamchef betonte deshalb auch: «Beide werden vor dem nächsten Rennen in Barcelona noch einmal im Werk sein und sich nochmals bei jedem Teammitglied entschuldigen, denn wir alle wissen, dass es ein Teamsport ist.» Und er beteuerte: «Wir haben ihnen noch heute Morgen vor dem Rennen gesagt, dass sie ruhig gegeneinander kämpfen dürfen, sie sollen sich nur genügend Platz lassen.»
«Es gab etwa drei Zwischenfälle vor dem Ausfall, bei denen sie sich berührt hatten und wir sie ermahnen mussten, es etwas ruhiger anzugehen. Wir wollten nicht zu stark eingreifen, aber wir haben klar gesagt, dass sie sich selbst und dem Team gegenüber Respekt erweisen und genügend Raum für den anderen lassen müssen. Das haben sie bis zum Crash auch gemacht», stellte Horner klar, und fügte an: «Wir werden sie auch weiterhin Rad-an-Rad-Duelle austragen lassen, sie müssen einfach respektvoll miteinander umgehen.»