Lewis Hamilton: «Kann keine Wunder bewirken»
Lewis Hamilton
Für Lewis Hamilton verlief das jüngste Formel-1-Kräftemessen besser als erwartet – auch, weil sein Titelrivale Sebastian Vettel einen kleinen Fehler teuer bezahlen musste. Der Ferrari-Star rutschte auf nasser Piste von der Bahn und beendete sein Heimspiel damit im Kies. Hamilton, der wegen technischer Probleme nicht über den 14. Startplatz hinausgekommen war, fuhr auf den ersten Platz vor und feierte schliesslich seinen vierten Saisonsieg und seinen 66. GP-Triumph insgesamt.
Dennoch betonte der vierfache Champion hinterher, dass in diesem Jahr mehr Druck auf seinen Schultern laste. Am Hungaroring erläuterte er: «Im vergangenen Jahr war der Druck an einem gewissen Punkt der Saison auch sehr hoch. Doch in diesem Jahr sind wir leistungsmässig näher aneinander dran. Das bedeutet, dass uns jeder kleine Fehler teuer zu stehen kommt. Im vergangenen Jahr lief der intensive Kampf etwas ausgeglichener, an einigen Wochenenden hatten wir die Nase vorn, an anderen wieder Ferrari. In diesem Jahr ist der Druck grösser, es richtig hinzubekommen, denn der Wind zeigt nun mehr in ihre Richtung. Wir müssen deshalb jedes kleinste bisschen Leistung herauskitzeln, um vorne dabei zu sein.»
Entsprechend viel Lob hat Hamilton auch für sein Team übrig: «Ich kann im Auto gewisse Dinge anstellen und beeinflussen, aber ich kann auch keine Wunder bewirken. Es geht also um die Team-Leistung als Ganzes. Wir alle haben eine gute Performance gezeigt.» Und er fügte selbstkritisch an: «In dieser Saison waren meine Leistungen nicht perfekt. Im Qualifying war ich im vergangenen Jahr etwa grossartig. In diesem Jahr ist das ein Bereich, an dem ich konstant arbeiten muss. Ich versuche, möglichst keine Fehler zu machen, aber keiner ist perfekt.»
Als nahezu perfekt würde der 33-Jährige aus Stevenage die schwierigen Bedingungen bezeichnen, welche die GP-Stars beim elften Saisonlauf auf dem Hockenheimring hinnehmen mussten. «Ich habe das Gefühl, dass man heutzutage dank der ganzen Technik und Daten im Trockenen einfacher an einen Gegner aufschliessen kann. Aber in solchen Bedingungen wie in Hockenheim, wenn sich alles um das Feeling dreht, habe ich persönlich das Gefühl, dass der Fahrer am meisten ausmacht. Ich liebe solche Bedingungen, denn es ist enorm schwierig, unter diesen Umständen schnell zu sein. Wir mussten mit grösster Vorsicht ans Werk gehen und die Streckenbedingungen konnten sich von einer auf die nächste Runde stark ändern.»