Häkkinen zu Psychospielchen: «Du benutzt alle Tricks»
Mika Häkkinen
Den Gegner verunsichern, zermürben. Die Psyche spielt in der Formel 1 eine große Rolle, und Schumacher und Co. konnten nicht nur auf der Strecke entscheidende Nadelstiche setzen.
Nico Rosberg hatte mal aus dem Nähkästchen geplaudert, als er bei Mercedes noch Teamkollege von Schumacher war.
«Michael hat zum Beispiel sein Auto am Renntag so geparkt, dass mein Wagen daneben keinen Platz mehr hatte. Ich habe mich tierisch geärgert und mein Auto quer hinter seins gestellt, sodass er nicht mehr rauskam. Da ging echt Energie dabei drauf – bei mir vor dem Rennen, bei ihm kam der Ärger dann danach», sagte Rosberg.
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel werden im Laufe der weiteren Saison sicherlich auch den einen oder anderen Trick auspacken, wie auch Ex-Weltmeister Mika Häkkinen weiß.
Er findet allerdings im Gespräch mit der Bild: «Wenn du dem anderen etwas Böses wünscht, dann hast du einen schlechten Charakter. Ich glaube nicht, dass die beiden einen solchen haben. Aber wenn du um die WM fährst, ist da kein Mitleid mit dem anderen. Du benutzt alle Tricks, den anderen zu schlagen, aber die willst du nicht verraten.»
Häkkinen weiter: «Es ist wichtig, zu wissen, wo sind die Stärken deines, aber auch deines Gegners Auto. Ein Formel 1-Renner mag generell keine Hitze, sei es der Motor, die Bremsen, das Getriebe oder die Kupplung. Wenn man da Tricks findet, sein Auto so kühl wie möglich zu halten hilft das. Aber auch das ist fair.»
Mit einem legalen Trick gelang ihm übrigens das Überholmanöver in Spa gegen Schumacher, wie er verriet. «Du tust es ohne viel zu denken. Es ist mehr ein Reflex. Wenn ich hinter Michael fuhr, folgte ich seinen Linien. Immer wenn ich bereit war ihn zu überholen wusste er das. Aber manchmal schaute ich in seinen Rückspiegel und suchte darin seine Augen. Einen solchen Moment passte ich dann ab um ihn zu überraschen. Das ist einer dieser Tricks…»