Robert Kubica (Williams): «Dein Körper passt sich an»
Robert Kubica
Als sich Robert Kubica am 6. Februar 2011 bei der Rallye «Ronde di Andora» schwere Verletzungen an seinem rechten Arm zuzog, mochte zunächst niemand an ein Formel-1-Comeback des Rennfahrers aus Polen glauben. Es dauerte denn auch mehr als sechs Jahre, bis sich der frühere GP-Pilot wieder in einen GP-Renner setzte: 2017 rückte er für Renault erstmals im Lotus E20 von 2012 in Valencia aus. Seitdem hoffen viele Formel-1-Fans, dass der frühere BMW-Sauber- und Renault-Pilot wieder in die Königsklasse zurückkehrt.
Natürlich musste der heutige Williams-Testfahrer seinen Fahrstil anpassen, im Gespräch mit den Kollegen des «Autosport»-Magazins gesteht er, dass er seit seinem Unfall vorwiegend mit dem linken Arm lenkt: «Ich mache rund 70 Prozent mit dem linken Arm und die restlichen 30 Prozent mit dem rechten.»
«Wenn man mir sagen würde, ich müsse wieder 50 Prozent mit jeder Seite machen, dann würde ich das nicht schaffen. Deshalb muss ich das so machen und darum macht es auch keinen Sinn, jene Dinge zu probieren, die ich früher gemacht habe, denn mit meinen Einschränkungen kann ich das einfach nicht mehr. Jedes Mal, wenn ich das probiert habe, war ich hinterher enttäuscht. Bis ich irgendwann einmal begriffen habe, dass ich einfach nur einen neuen Weg finden muss, der mich ans gleiche Ziel führt.
Und Kubica betont, dass sich sein Körper an die neuen Umstände angepasst hat. «Als ich wieder im Simulator testete, fragte ich meinen Arzt, ob es möglich sei, dass mein linker Arm nun über mehr Feingefühl verfügt und ich ihn präziser bewegen kann. Im vergangenen Jahr besuchte ich dann für Renault eine Klinik, in der allerlei Daten über dich erfasst werden.»
«Meine Ergebnisse hinsichtlich Präzision, Tempo und Kraft im linken Arm lagen mindestens 35 Prozent über dem besten Wert, den die Ärzte dort jemals gemessen hatten. Irgendwie passt sich dein Körper an die Realität an. Wenn du beide Arme hast und gesund bist, dann musst du links nicht so präzise sein wie einer, der nur den linken Arm hat.»