Toto Wolff (Mercedes): Ein Rezept gegen Ferrari
Toto Wolff
Auf dem Papier müsste Mercedes-Benz am kommenden Wochenende in Belgien dominieren: Seit 2012 stehen in den Ardennen Autos mit Mercedes-Motoren auf der Pole – 2012 war es Jenson Button im McLaren-Mercedes, es folgten Lewis Hamilton 2013, Nico Rosberg 2014, Lewis Hamilton 2015, Nico Rosberg 2016 und erneut Hamilton 2017. 2014 rappelten sich Rosberg und Hamilton die Kiste, Daniel Ricciardo liess sich diese Chance mit dem Red Bull Racing-Renner nicht nehmen. Seit 2015 gewann jeweils ein Silberpfeil, 2015 Hamilton, 2016 Rosberg, 2017 wieder Hamilton nach einem spannenden Duell gegen Ferrari-Star Sebastian Vettel.
Aber mit «auf dem Papier» ist das so eine Sache im GP-Sport, und das weiss auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Der Wiener sagt: «Nach fünf Rennen innerhalb von sechs Wochen kam die Sommerpause gerade zur richtigen Zeit. Sie hat uns die Möglichkeit gegeben, um unsere Akkus wieder etwas aufzuladen und mit frischem Elan an die mit Sicherheit hart umkämpfte zweite Saisonhälfte heranzugehen. Sowohl in der Fahrer- als auch der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft geht es in diesem Jahr extrem eng zu und ich erwarte, dass es bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi so bleiben wird.»
«Unsere erste Station nach der Sommerpause heisst Spa-Francorchamps – eine Traditionsstrecke, die Schauplatz einiger der spektakulärsten Rennen in der Formel-1-Geschichte gewesen ist. Kurven wie die Eau Rouge kennen Fans auf der ganzen Welt, und das Rennen zieht immer ein grosses und begeisterungsfähiges Publikum an. Aus Sicht des Teams ist der Kurs relativ knifflig, da es dort nicht einfach ist, das richtige Set-up zu finden. Schließlich bietet die Strecke unter anderem lange Geraden, erhebliche Höhenunterschiede und schnelle Kurven. Entsprechend wünschst du dir genügend Abtrieb in den Kurven, aber gleichzeitig auch nicht zu viel Luftwiderstand auf den langen Geraden.»
«Vor Spa ist es sehr schwierig, Prognosen abzugeben. Wenn uns der bisherige Saisonverlauf eines gelehrt hat, dann ist es die Tatsache, dass es keinen klaren Favoriten für bestimmte Strecken mehr gibt und dass nicht immer das schnellste Auto auch gewinnt. Stattdessen verändert sich das Kräfteverhältnis von Strecke zu Strecke. Fest steht jedoch, dass unsere Gegner alles geben und uns einen sehr harten Kampf liefern. Deshalb müssen wir von Rennen zu Rennen blicken, die Ärmel hochkrempeln und hart arbeiten, um unsere Schwächen auszubügeln und unsere Stärken noch besser auszuprägen. Das Jahr 2018 scheint sich zu einer Saison zu entwickeln, an die wir uns noch viele Jahre lang erinnern werden.»