WM 2019 erzeugt Ärger: «Formel 1 ist gleichgültig»
Mit einiger Verspätung hat die Formel-1-Führung einen ersten Entwurf des WM-Kalenders 2019 veröffentlicht. Die Verzögerung hatte drei Gründe: Erstens sollte so umgestellt werden, dass wir nicht mehr wie 2018 drei Rennen in direkter Folge haben, die Rennställe wollten diese enormen Belastung nicht mehr. Zweitens war eine ganze Weile nicht klar, ob und wie ein Strassenrennen in Miami eingepasst werden kann. Inzwischen wissen wir: Einen Grand Prix wird es dort frühestens 2020 geben. Und drittens mussten neue Verträge mit Deutschland und Japan unter Dach und Fach gebracht werden.
Inzwischen ist das alles erledigt, wir haben erneut 21 Rennen, die gleichen wie in der laufenden Saison, allerdings ist ein wenig umgestellt worden: Die WM 2019 beginnt eine Woche früher als 2018, am 17. März im Albert-Park von Melbourne. Das bedeutet auch, dass die Wintertests eine Woche früher stattfinden als in diesem Jahr. Noch ist dabei nicht entschieden, ob in Jerez und/oder Barcelona gefahren wird.
Zwei Wochen nach Australien geht es in Bahrain weiter, nach einer weiteren Zweiwochenpause wird in China der 1000. Grand Prix der WM-Historie gefahren. Baku behält den April-Termin, dann folgen die üblichen Fixpunkte von Spanien (Mitte Mai), Monaco (Ende Mai) und Kanada (Anfang Juni).
Frankreich und Österreich bleiben innerhalb von acht Tagen, aber Grossbritannien steht alleine. Das bedeutet auch, dass das Paket aus Hockenheimring und Hungaroring bis in den August reicht und Belgien erst am 1. September stattfindet, gefolgt von Italien.
Russland schliesst sich unmittelbar an Singapur an, Mexiko rückt vor Austin (Texas). Und genau das hat Eddie Gossage auf die Palme gebracht, den Präsidenten des «Texas Motor Speedway» (TMS). Denn Mexiko vor Austin, das bedeutet, dass der Grand Prix auf das gleiche Wochenende von Sonntag, 3. November fallen würde wie das NASCAR-Rennen auf dem TMS. Gossage schäumt: «Schande über die Formel 1, dass sie den Fans so etwas antut. Wir haben diesen Termin Anfang November seit vielen Jahren, da gab es noch gar keinen Circuit of the Americas in Austin. Viele Fans, darunter ich selber, würden sich gerne beide Rennen anschauen. Nun zwingt die Formel 1 die Leute, sich für eine Veranstaltung zu entscheiden. Eine weitere schlechte Entscheidung der Formel-1-Führung, die ihre berüchtigte Gleichgültigkeit gegenüber den Fans zeigt.»
Auch die Mexikaner dürften nicht zufrieden sein: Sie wollten das GP-Wochenende mit dem traditionellen Tag der Toten verbinden. Der wird am 2. November 2019 begangen.
Eine Lösung liegt auf der Hand: Mexiko-Stadt und Austin wieder umdrehen.
Formel-1-Wintertests 2019
18.–21. Februar: Jerez oder Barcelona
26. Februar bis 1. März: Barcelona oder Jerez
Formel-1-WM 2019
17. März: Australien (Melbourne)
31. März: Bahrain (Sakhir)
14. April: China (Shanghai)
28. April: Aserbaidschan (Baku)
12. Mai: Spanien (Barcelona)
26. Mai: Monaco (Monte Carlo)
9. Juni: Kanada (Montreal)
23. Juni: Frankreich (Le Castellet)
30. Juni: Österreich (Spielberg)
14. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
28. Juli: Deutschland (Hockenheim)
4. August: Ungarn (Budapest)
1. September: Belgien (Spa-Francorchamps)
8. September: Italien (Monza)
22. September: Singapur
29. September: Russland (Sotschi)
13. Oktober: Japan (Suzuka)
27. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
3. November: USA (Austin)
17. November: Brasilien (São Paulo)
1. Dezember: Abu Dhabi (Insel Yas)
Der FIA-Weltrat muss bis Dezember diesen Vorschlag der Formel-1-Führung abnicken. Nächste Gelegenheit dazu ist die FIA-Generalversammlung vom 12. Oktober.