KTM: Trotz Problemen Bekenntnis zur MotoGP

F1-Technikchef Ross Brawn: «Kimi auf Top-Niveau»

Von Vanessa Georgoulas
Nicht nur die F1-Fans und GP-Kollegen singen ein Loblied auf Kimi Räikkönen. Der Iceman erntet auch von Ex-Ferrari-Technikchef nette Worte. Ross Brawn hofft: «Vielleicht ergibt sich bald wieder eine Chance für ihn.»

Dass Kimi Räikkönen in Monza trotz Pole keinen Sieg einfahren konnte, bedauerten nicht nur die zahlreich erschienenen Tifosi, die den coolen Finnen leidenschaftlich anfeuerten, sondern auch der frühere Ferrari-Technikdirektor und heutige Formel-1-Sport- und Technikchef Ross Brawn.

Der Brite lobt nach dem 14. Saisonlauf: «Räikkönen stand am Rennsonntag in Monza zum 100. Mal in seiner Formel-1-Karriere auf dem Podest. Damit reiht er sich in die Gruppe der grössten Namen des Sports ein, zu den Michael Schumacher mit seinen 155 Podestplätzen, Lewis Hamilton mit deren 128, Sebastian Vettel mit 107 Top-3-Resultaten und Alain Prost mit 106. Podiumsplatzierungen ein.»

«Ich bin mir sicher, dass Kimi keinen Gedanken an diese Statistik verschwendet hat – einerseits, weil es nicht sein Stil ist, andererseits aber auch, weil das vorherrschende Gefühl nach dem Italien-GP wohl das Bedauern über die verpasste Chance war, eine Sieges-Durststrecke von fünfeinhalb Jahren beenden zu können», betont Brawn, der auch überzeugt ist, dass die Podestzeremonie vor einem Meer von Tifosi auch den Iceman nicht kalt gelassen hat.

«Ich weiss nicht, wie seine kurzfristigen Pläne aussehen – ob er bei Ferrari bleibt, bei einem anderen Rennstall anheuert oder der Formel 1 ganz den Rücken kehren wird – aber ich denke, während des Podest-Interviews mit seinem früheren Teamkollegen Felipe Massa wurde selbst er ziemlich emotional, als die Heerscharen von Tifosi unter dem Podest seinen Namen skandierten», erinnert sich der 63-Jährige. «Ich bin überzeugt, dass es selbst einen zurückhaltenden Fahrer wie Kimi eine Riesenfreude gewesen wäre, diese Fans mit einem Ferrari-Heimsieg zu beglücken.»

Ganz allgemein habe der Weltmeister von 2007 von Aussen betrachtet wieder mehr Freude an seiner Arbeit, so Brawn. «Seit ich im vergangenen Jahr in die Formel 1 zurückgekehrt bin, habe ich bemerkt, dass Kimi entspannter und lockerer geworden ist. Das sieht man an einer ganzen Reihe von Kleinigkeiten, etwa an der Tatsache, dass er sich etwas mehr Zeit für Autogramme nimmt und auch einmal für die Kameras lächelt, die ihm früher nur einen finsteren Blick hatten entlocken können.»

«In Monza kam Kimi dem langersehnten Sieg so nahe – er hat sich mit einer fantastischen Runde die Pole gesichert und ein perfektes Rennen bestritten», lobt der frühere Ferrari- und Mercedes-Technikdirektor. «Er fuhr aggressiv und voller Hingabe und musste sein Bestes geben gegen einen sehr starken Gegner. Seit seiner Ferrari-Rückkehr fuhr er nicht so stark wie in diesem Jahr und vielleicht ergibt sich bald wieder eine Chance für ihn.»

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