Ferrari 2019 ohne Kimi Räikkönen: Bald offiziell
Kimi Räikkönen
Mika Salo sprang 1999 bei Ferrari ein, als Michael Schumacher mit gebrochenem Bein im Krankenhaus lag. Der 51jährige Finne arbeitet heute fallweise als Rennkommissar der FIA und behält die Hand am Puls der Formel 1. Salo wundert sich in der finnischen Iltalehti etwas über Ferrari: «So weit ich weiss, hat Kimi Räikkönen in Monza erfahren, dass er 2019 nicht mehr Ferrari-Werksfahrer sein wird. Wieso sagen sie uns dann nichts?»
Kimi-Räikkönen-Fans klammern sich an die Hoffnung: Die Verzögerung sei ein Anzeichen dafür, dass noch immer darum gerungen werde, wer 2019 an der Seite von Sebastian Vettel fahre – weiter Kimi oder neu der junge Monegasse Charles Leclerc. Doch die Anhänger von «Iceman» hoffen wohl vergebens: Italienischen Medienberichten zufolge hat Ferrari-Vorstandschef John Elkann vor dem Rennen von Monza Kimi darüber informiert, dass seine Zeit im berühmtesten Rennstall der Welt zu Ende gehe. Sky Italia berichtet, dass für Donnerstag, 6. September eine Sitzung in Maranello angesetzt sei, nach welcher Ferrari über die Fahrerpaarung 2019 informieren wolle.
Es war der Wunsch des im Juli verstorbenen Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne, den vielversprechenden Leclerc von Sauber zu Ferrari zu holen. Angeblich wurde mit dem Management von Leclerc (Nicolas Todt, Sohn des FIA-Präsidenten Jean Todt) ein Vorvertrag unterzeichnet, aus dem es nur einen Ausweg gibt: Auszahlen. Aber daran seien Todt und Leclerc nicht interessiert. Elkann wiederum wolle das Andenken an Marchionne ehren, indem seinem Wunsch nachgekommen wird.
Beim Grossen Preis von Italien in Monza fiel auf: Kimi Räikkönen ist nach dem Start nicht für WM-Anwärter Vettel gefahren, sondern hat versucht, seine eigene Siegchance zu wahren. Das könnte als Hinweis verstanden werden, dass er als künftiger Ex-Fahrer von Ferrari auf alles pfeift. Vettel in Monza: «Ich fahre da vorne gegen drei Gegner, meinen Stallgefährten eingeschlossen.»
Kimi Räikkönen ist in zwei Etappen für Ferrari gefahren: Von 2007 (als er in der ersten Saison in Rot gleich Weltmeister wurde) bis Ende 2009 sowie seit 2014 bis heute. Er hat 144 Grands Prix für Ferrari bestritten, nur Michael Schumacher war für Ferrari noch öfter im Einsatz (180 Rennen).
Räikkönen hat wiederholt gesagt, dass Ferrari sein letztes Team in der Formel 1 sei. Wenn «Iceman» schon mit zweiten und dritten Rängen nicht zufrieden ist, so fällt es schwer zu glauben, dass er seine Karriere für Sauber oder Haas fortsetzen will, um mühselig nach Punkten zu klauben. Wahrscheinlicher ist, dass Räikkönen in Abu Dhabi Ende November seinen letzten Grand Prix bestreiten wird.