MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Mercedes enthüllt: Auto von Hamilton war beschädigt

Von Rob La Salle
James Vowles und Lewis Hamilton

James Vowles und Lewis Hamilton

​Nach der Kollision zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in Monza monierte der Ferrari-Star die schlechte Balance – sein Renner war beschädigt. Nun enthüllt Mercedes: Auch Hamiltons Wagen war ramponiert.

Der 39jährige James Vowles ist Chefstratege von Formel-1-Weltmeister Mercedes-Benz. Im Anschluss an den Grossen Preis von Italien hat er sich Fragen der GP-Fans gestellt und enthüllt dabei: Der Wagen von Lewis Hamilton war durch die Kollision mit Sebastian Vettel in der ersten Monza-Runde beschädigt worden. «Bei Vettel war ein Frontflügel-Wechsel von Nöten, und auch der Unterboden wurde in Mitleidenschaft gezogen. In unserem Fall gab es Beschädigungen an der linken Seite des Autos, rund um den Unterboden und den Seitenkastenbereich.Sie waren aber nicht so gross, dass er nicht mehr um den Sieg hätte mitfahren können. Es hat die Fahrzeugbalance nicht dramatisch beeinflusst, aber es gab einen Verlust bei der Leistungsfähigkeit. Wir haben das Ausmass der Schäden erst nach Rennende bestimmen können, als wir uns das Auto genauer ansehen konnten.»

Die rennentscheidende Phase: Lewis Hamilton wurde länger auf der Bahn gelassen, als Leader Kimi Räikkönen frische Pirelli abholte. Zum Schluss profitierte der Engländer von seinen frischeren Reifen, sein finnischer Gegner hatte keine Chance. James Vowles über die Entscheidung, Hamilton länger auf der Bahn zu lassen: «Um die 20. Runde herum ergab sich die erste Gelegenheit, um mit Lewis einen „undercut“ gegen Kimi zu versuchen. Ferrari nutzte die Chance und deckte dieses Unterschneiden ab. Das war die richtige Entscheidung. Wenn sie nicht hereingekommen wären, hätten wir hereingehen und früher Reifen abholen können.»

«Sobald das passiert war, konnte man im Funk folgende Nachricht an Lewis vernehmen: „Hammertime!“ Er sollte voll angreifen, da wir einen Overcut versucht haben. Das war die zweite Option, die uns zur Verfügung stand. Es war eng, aber es reichte nicht ganz. Kimi war unglaublich schnell auf den frischen weichen Reifen und er griff einige Runden lang voll an.»

«Danach entschieden wir uns für die dritte Option, die da war: Extrem lange draussen zu bleiben. Monza ist normalerweise ein Ein-Stopp-Rennen. Der Reifenabbau ist auf der niedrigeren Seite und die Pneus sind flexibel, wie viele Runden man damit fahren kann. Wir haben sehr lange gepusht, um einen möglichst grossen Performance-Unterschied zwischen Lewis und Kimi zu erreichen.»

«Normalerweise verliert man damit Rennzeit, Kimi wäre sehr schnell, weil er auf frischeren Reifen war. Er würde wieder davonziehen. Dadurch würde der Abstand grösser, den man am Ende des Rennens aufholen muss. In diesem Fall fuhr aber auch Valtteri sehr lange gegen Verstappen und dadurch blieb Kimi im Verkehr hängen. Deshalb konnte Lewis viel später stoppen und hatte frischere Reifen, um hinter Kimi aufzuholen.»

«Zu diesem Zeitpunkt war der Schaden für Kimi schon angerichtet. Seine Reifen schlugen Blasen, weil er so hart angegriffen hatte und von da an war es ein Kampf zwischen Lewis und Kimi um den Sieg. Schlussendlich hat Lewis ihn fantastisch in der ersten Kurve überholt und sich damit den Sieg gesichert.»

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