Nico Rosberg: «Crash war Sebastian Vettels Schuld»
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel gerieten in der ersten Runde des Italien-GP aneinander – was Vettel teuer bezahlen musste
Die Szene in der ersten Runde des Italien-GP sorgte für entsetzte Gesichter bei den Tifosi im königlichen Park: Die Formel-1-Titelkontrahenten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen gerieten in der vierten Kurve aneinander – was der Deutsche teuer bezahlen musste.
Während der WM-Leader im Silberpfeil in der Folge durch eine gute Strategie und eine fehlerlose Leistung den Sieg holte, musste sich der vierfache Weltmeister aus Heppenheim wieder vom Feldende nach vorne kämpfen, weil er nach dem Crash die Box ansteuern musste, um sich frische Reifen und eine neue Fahrzeugnase zu holen.
Vettel schimpfte über Boxenfunk: «Das war verrückt, wo wollte er denn hin?» Hamilton erklärte hingegen trocken: «Ich wurde von Sebastian getroffen, könnt ihr meinen Frontflügel checken?» Seine Mannschaft teilte ihm gleich mit, dass kein Schaden zu erkennen war.
Der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Martin Brundle kommentierte trocken: «Hamilton hat die Piste zu keinem Moment verlassen, er hat einen Schlag an seine rechte Vorderachse bekommen. Er klemmte Sebastian ein, liess ihm aber auch Platz. In meinen Augen sieht es nach einem normalen Rennzwischenfall aus, an dem beide zu gleichen Teilen die Schuld tragen.»
Das sieht Vettels Landsmann Nico Rosberg anders. Der Weltmeister von 2016, der als TV-Experte im Fahrerlager von Monza weilte, ist sich sicher: «Die Schuld liegt einhundertprozentig bei Sebastian. Hamilton liess ihm genug Platz. Lewis hat auf seinen gebrauchten Reifen einige unglaubliche Zeiten in den Asphalt gebrannt. Und Vettel macht diese Fehler immer wieder, und so kann man einen Titelkampf gegen Lewis nicht gewinnen.»
Und nach dem Rennen lobte der Deutsche seinen früheren Mercedes-Stallgefährten und Titelgegner weiter: «Das war ein überragendes Rennen von Lewis. Wegen solcher Leistungen ist er einer der besten Fahrer, die wir je gesehen haben. Heute hat er sein Können wieder in einem unterlegenen Auto unter Beweis gestellt.»
Der 1996er-Weltmeister Damon Hill fügte trocken an: «Ferrari hat ein Problem, und das heisst Lewis Hamilton. Genau deshalb ist er jeden Penny wert, den er kostet.»