Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Fernando Alonso: «Kein sehr schlaues Manöver»

Von Vanessa Georgoulas
Kevin Magnussen und Fernando Alonso lieferten sich im Monza-Qualifying ein kostspieliges Duell

Kevin Magnussen und Fernando Alonso lieferten sich im Monza-Qualifying ein kostspieliges Duell

Im Qualifying zum Italien-GP kamen sich Fernando Alonso und Kevin Magnussen in die Quere, was beiden den letzten schnellen Versuch kostete. Hinterher schimpfte der Däne – und auch der Spanier sprach Klartext.

Sowohl Fernando Alonso als auch Kevin Magnussen hatten nach dem Qualifying im königlichen Park von Monza allen Grund, sich aufzuregen. Denn beim letzten Versuch, eine schnelle Q2-Runde hinzubekommen, leisteten sich die beiden GP-Piloten ein Scharmützel, das ihnen alle Chancen auf ein Weiterkommen raubte.

Was war passiert? Alonso war auf seiner Aufwärmrunde langsam unterwegs gewesen, was der Haas-Pilot nutzte, um bei der Anfahrt zur Parabolica-Kurve am orangenen McLaren vorbeizuziehen. Der Altmeister, der seine GP-Karriere nach dieser Saison beenden wird, wollte das nicht auf sich sitzen lassen, und versuchte am Ende der Geraden zu kontern, indem er in der Rettifilo-Schikane aussen an Magnussen vorbeizuziehen versuchte.

Doch das misslang, stattdessen bretterte Alonso über die Randsteine und Magnussen hatte alle Hände voll zu tun, um eine Kollision zu vermeiden. Für beide war der letzte Q2-Versuch damit gelaufen. Alonso beschwerte sich am Boxenfunk: «Magnussen will wohl ein Rennen fahren», und der Däne schimpfte hinterher, dass Alonsos misslungenes Überholmanöver «dumm und unnötig» gewesen sei. Der zweifache Weltmeister denke, er sei Gott, äzte der Blondschopf weiter, und verriet: «Nach dem Qualifying kam er zu mir und lachte mir ins Gesicht, das war total respektlos!»

Alonso selbst wollte die wütenden Worte von Magnussen nicht kommentieren, er schilderte aber seine Sicht der Dinge: «In der Parabolica entschied er sich im letzten Augenblick, die Lücke zu füllen, die ich zwischen mir und meinem Vordermann hatte entstehen lassen, deshalb starteten wir die Runde zusammen. Wir kamen gemeinsam in die erste Kurve und das ist kein sehr schlaues Manöver.»

«Für mich hat das nicht viel verändert, ich hatte wahrscheinlich ohnehin nicht die Performance, um mehr als den 13. Rang zu holen. Für ihn war es sehr viel bedauerlicher, denn er hätte sehr viel besser sein können, wie der sechste Platz seines Teamkollegen beweist», fügte Alonso mit Blick auf den elften Startplatz des 25-Jährigen aus Roskilde an.

Auf die Frage, warum er den Dänen nicht einfach davonstürmen liess, antwortete der 32-fache GP-Sieger: «Das habe ich nicht, weil ich meine Runde vorbereitet habe – wie jeder andere auch. Und normalerweise respektierst du ab Ascari die Position, die du im Verhältnis zum Vordermann hast. Durch seine Entscheidung konnte ich meine Runde nicht beenden, sonst wäre jeder in der Lage gewesen, seine Runde zu drehen. Doch weil er überholt hatte, war ich nicht mehr in der Position, meine Runde zu drehen.» Trotzdem mache er dem Haas-Fahrer keinen Vorwurf. «Es lief einfach unglücklich», fügte der Asturier an.

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