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Maurizio Arrivabene zu Ferrari-Stallorder: «Unsinn»

Von Mathias Brunner
Maurizio Arrivabene in Singapur

Maurizio Arrivabene in Singapur

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat von seinen Kritikern die Nase gestrichen voll. In Singapur platzte dem Italiener der Kragen zum umstrittenen Thema Ferrari-Stallorder für Vettel und Räikkönen.

Das Thema Stallorder bei Ferrari ist von Monza bis nach Singapur mitgereist. Oder vielleicht besser: der Mangel an Stallorder. Denn der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen ist nicht der einzige Grand-Prix-Fan, dem aufgefallen ist: «Die Pole-Position in Monza war gut für Kimi Räikkönen und schlecht für Sebastian Vettel. Ich höre, in ihren Verträgen steht: Wer Pole hat, bekommt Vorfahrt. Sollte das wahr sein, zeugt das von Fehlern in Sachen Führung und Strategie. Da hätte man sich doch am Samstagabend mit den Piloten an einen Tisch setzen und das Vorgehen für Sonntag besprechen müssen!»

«Der Kampf in die ersten Kurve hinein war wirklich unnötig, und als sich Kimi verteidigt hat, sein gutes Recht, war Vettel neben der Spur. Also konnte sich Verfolger Hamilton in der Curva Grande seinen WM-Rivalen prima zurechtlegen. Hätten die Ferrari-Piloten zusammengearbeitet, wäre das für Hamilton viel schwieriger geworden. Stattdessen ermöglichten sie Lewis die Chance auf einen Angriff, und Sebastian Vettel drehte sich obendrein.»

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist in Singapur auf dieses Thema angesprochen worden, und der Italiener sagt klipp und klar, was er von den ganzen Kritikern und Fachleuten hält. Auf das Thema nach fragwürdigen Entscheidungen der Ferrari-Rennleitung stöhnt Arrivabene: «Oh, mein Gott, schon wieder! Gut, ich will das ein für alle Mal klären. Ich möchte zurückfragen: Wer von euch wäre so verrückt, einem Piloten vor dem Rennen eine Stallorder mit auf den Weg zu geben?»

«Wir ziehen unser Ding durch in maximaler Professionalität. Wir studieren Videomaterial früherer Starts und besprechen die ganzen Linien zur ersten Kurve hin. Die einzige Order, die ich an diesem Punkt den Fahrern mit auf den Weg gebe: “Jungs, schaut bitte, dass die Autos heil bleiben.“ Der ganze Rest ist doch Unsinn. Und ich erkläre euch auch wieso.»

«Kimi war in Monza auf Pole, Sebastian stand acht Meter hinter ihm. Wie bitteschön soll Räikkönen im toten Winkel sehen, wo sich Vettel befindet? Ihr glaubt wohl, wir sollten Räikkönen sagen: „Kimi, bitte mach am Start wegen Vettel nicht so schnell, und mach dir keine Sorgen, wenn Hamilton und die Anderen vorbeiziehen.“ Über was reden wir hier überhaupt? Glaubt ihr eigentlich, das Thema Stallorder sei in Monza erst erfunden worden? Ich bin jetzt 28 Jahre in der Formel 1, und Stallorder war immer ein Thema, vor dem Rennen, im Rennen, nach dem Rennen. Das Problem von Monza ist: Keine Stallorder der Welt hätte geändert, was in der dritten Kurve passiert ist. Das ist Realität. Und erwartet nicht von mir, dass ich eine Stallorder für einen Start ausspreche, im Hinblick auf das Verhalten in der ersten Kurve. Das ist verrückt und gefährlich.»

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