Max Verstappen: Trotz Motoraussetzern Zweiter!
Max Verstappen zischt durch die Nacht
Max Verstappen drückte an diesem Samstag den Funkknopf sehr fleissig. Zunächste beklagte er sich über ein eigentümliches Verhalten seines Renault-Motors: «Als hätte ich eine Motorbremse.» Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sprach von einem Software-Problem. In der Pause zwischen drittem freien Training und Qualifying setzte er sich begleitet von Red-Bull-Sportchef Dr. Helmut Marko an einen Tisch mit Renault-Teamchef Cyril Abiteboul. Ein Mäuschen würde gehört haben: Red Bull ist mit der Arbeit des Motorpartners einmal mehr unzufrieden. Abiteboul wird ins Feld geführt haben, dass öffentliche Schelte des Triebwerkslieferanten keine besonders kluge Idee ist. Max Verstappen war das egal. Er sagte zum Schluss des dritten Trainings auf die Frage seine Renningenieurs nach mehr Feedback: «Mein Feedback lautet – das Produkt im Heck meines Wagens macht nicht, was ich gerne möchte.» Autsch.
Im Qualifying lief es besser: Startplatz 2. Verstappen meint: «Das fühlt sich wie ein Sieg an. Mit solch einem Motor Zweitschnellster zu sein, einem Motor, der immer wieder aussetzt, das zeigt, wie gut unser Auto ist. Wir haben am Sonntag eine echte Chance, jetzt brauche ich erst mal einen sauberen Start, dann sehen wir weiter. Mit dieser Ausgangsposition liegt im Rennen für uns alles drin.»
Zweitschnellster war Max übrigens auch vor einem Jahr, damals hinter Ferrari-Pilot Vettel, aber dann gerieten die Ferrari-Fahrer und Max aneinander, noch bevor es in die erste Kurve ging.
«Nach dem dritten Training zitterte ich vor Ärger, nun vor Erregung. Wir haben den Motor ein wenig runtergedreht, um die Fahrbarkeit zu verbessern. Ideal ist noch immer anders. Über das Auto kann ich keine negative Silbe verlieren, aber der Motor! Aber selbst in der Quali hat der Motor teilweise ausgesetzt, und dennoch habe ich auf Lewis nur drei Zehntel eingebüsst. Das kam wirklich unerwartet. Wer weiss, was sonst noch drin gewesen wäre. Ich glaube, das war mein bestes Quali mit einem hervorragenden Auto. Aber da ginge noch mehr, da bin ich mir ganz sicher.»
Will heissen: Mit einem besseren Motor würde Max hier auf der Pole-Position stehen. Max vertieft: «Im Dauerlauf vom Freitag hatte ich keine Probleme, nur im extremsten Modus mit Maximalleistung. Fürs Rennen ist das also kein Problem, da wir ja den Grand Prix nicht im Quali-Modus fahren. Mit mir selber bin ich sehr happy, ich wüsste nicht, wo ich hätte schneller fahren können. Aber die Feineinstellung des Motors müssen wir auf die Reihe bekommen. Ich war auf einer besseren Runde, dann begann das mit den Aussetzern wieder. Ich will nicht behaupten, dass es für die Pole gereicht hätte, aber ich wäre Hamilton gewiss nähergekommen.»