FP3 Singapur: Sebastian Vettel gibt das Tempo vor!
Die letzte freie Trainingsstunde vor dem Singapur-Qualifying nahmen die Formel-1-Piloten bei 36 Grad Strecken- und knapp 30 Grad Aussentemperatur in Angriff. Der Erste, der sich eine Rundenzeit notieren liess, war Ferrari-Star Kimi Räikkönen, der den Marina Bay Street Circuit in 1:40,012 min schaffte. Damit konnte er sich nicht lange halten, denn sein Teamkollege Sebastian Vettel, der wie Räikkönen die hyperweichen Reifen für die erste Fahrt gewählt hatte, schaffte es vier Tausendstel schneller um die Strecke.
Die beiden roten Renner waren die Einzigen, die in den ersten zehn Minuten gezeitete Runden drehten, die Konkurrenz liess sich hingegen Zeit – wohlwissend, dass das Qualifying auf einer deutlich kühleren Piste über die Bühne gehen wird. Kurz vor Ablauf der ersten Viertelstunde wagten sich schliesslich auch die Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas an die Zeitenjagd, nachdem sie zunächst noch Startübungen absolviert hatten. Beide waren auf der weichen Reifenmischung unterwegs, weshalb die Ferrari-Piloten vorerst keine Konkurrenz an der Spitze befürchten mussten.
Die Rundenzeiten der Mercedes-Star wurden mit jeder Runde schneller, womit klar war, dass sich die Silbernen zum Start der Session auf die Rennsimulation konzentrierten, während die Ferrari-Piloten mit Qualifying-Simulationen begonnen hatten. Das Red Bull Racing-Duo liess sich hingegen – wie McLaren auch – ganze 20 Minuten Zeit, bevor die ersten gezeiteten Runden gedreht wurden.
Da sowohl Daniel Ricciardo als auch Max Verstappen auf den weichen Reifen unterwegs waren, führten die Ferrari-Stars auch zur Halbzeit noch die Zeitenliste an, wobei Vettel mit 1:40,008 min die Bestmarke gesetzt hatte. Hinter Räikkönen belegten Esteban Ocon, Sergio Pérez, Fernando Alonso, Bottas, Romain Grosjean, Pierre Gasly, Stoffel Vandoorne und Kevin Magnussen die weiteren Top-10-Plätze Ricciardo Charles Leclerc, Brendon Hartley, Carlos Sainz, Hamilton, Nico Hülkenberg, Marcus Ericsson, Lance Stroll, Sergey Sirotkin und Verstappen folgten auf den weiteren Plätzen.
Kurz nach der Halbzeit-Marke wagte sich Vettel noch einmal auf den hyperweichen Reifen auf Zeitenjagd und schaffte es gleich auf Anhieb, die Bestmarke auf 1:38,054 min zu drücken. Damit lag er nahezu sieben Zehntel unter der Vortages-Bestzeit seines Teamkollegen Räikkönen. «Das war eine super Runde und es wird schwierig, diesen wundervollen Ferrari im Qualifying zu schlagen», staunte GP-Veteran und Sky Sports F1-Experte Johnny Herbert angesichts der On-Board-Aufnahmen von Vettels Runde.
Erst eine Viertelstunde vor dem Ende der Session gab auch Hamilton auf den rosa markierten Reifen Gas. Der Silberpfeil-Pilot blieb zunächst aber mehr als eine halbe Sekunde langsamer als der Deutsche im Maranello-Renner. «Der Mercedes sieht einfach nicht so stark aus wie der Ferrari», analysierte Ex-GP-Pilot Anthony Davidson.
Mit ganz anderen Sorgen hatte Verstappen zu kämpfen. Der Niederländer kämpfte mit seiner Renault-Antriebseinheit und schimpfte erst über die eigenartigen Geräusche, die das Triebwerk machte, und klagte dann auch: «Der Motor hat seine ganz eigene Motorenbremse!»
Auch Bottas wechselte für die letzten Minuten auf die weichste Reifenmischung und konnte damit im dritten Sektor zwar die Bestzeit aufteilen, dennoch reihte er sich mit mehr als fünf Zehnteln Rückstand auf Vettels Bestzeit auf dem vierten Platz ein. Dahinter belegten Ricciardo und Verstappen die Plätze 5 und 6 vor Grosjean, Ocon, Perez und Alonso. Hinter den schnellsten Zehn komplettierten Hülkenberg, Magnussen, Sainz, Gasly, Vandoorne, Leclerc, Hartley, Sirotkin, Ericsson und Stroll die Zeitenliste.