Ricciardo: «Gewinnst Zehntel und verlierst Sekunden»
Daniel Ricciardos Singapur-Auftritt sah von aussen spektakulärer aus, als er sich am Steuer angefühlt hat
Die Anzahl Überholmanöver blieb auch im diesjährigen Singapur-GP wie erwartet überschaubar, vor allem an der Spitze des Feldes tat sich abgesehen von den Boxenstopp-Verschiebungen nicht viel. Einzig Sebastian Vettel sorgte mit einem frühen Überholmanöver an Max Verstappen für Action auf den vorderen Rängen. Der Niederländer konnte sich die zweite Position allerdings mit einem geschickt geplanten Stopp wieder zurückholen, sodass die Top-6 in der gleichen Formation ins Ziel kam, in der sie ins Rennen gestartet war.
Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo war der Letzte dieser Gruppe und erlebte ein sehr unaufgeregtes Rennen. Der Australier beteuerte hinterher: «Ich hätte gerne etwas härter gearbeitet und mich mit jemandem um etwas mehr gestritten. Doch es ist das Gleiche, was Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in Monaco gesagt haben: Wenn man nicht von der Pole startet, hat man das Nachsehen. Genauso erging es mir heute.»
«Auf Strassenkursen sind die Startpositionen besonders wichtig, denn es ist nicht nur schwierig, einen Gegner zu überholen. Alleine das Folgen eines Vordermannes gestaltet sich bereits knifflig», erklärte der 29-Jährige, der das Team aus Milton Keynes nach dieser Saison in Richtung Renault verlassen wird. «Gerade gegen Ende hatte ich ein besseres Tempo als Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas. Aber ich konnte nichts daraus machen. Man kommt einfach nicht nahe genug heran, um etwas zu versuchen.»
«Ich versuchte noch, etwas mit Kimi zu spielen, als ich sah, dass er am Heck von Valtteri klebte. Ich wollte etwas Druck machen und schauen, ob er etwas versucht. Doch leider klappte das nicht», erzählte der siebenfache GP-Sieger weiter. Er weiss: Das lag auch an der vollen Strecke. Mit Blick aufs Überrunden klagte er denn auch: «Es ist schon eigenartig, da kämpfen wir um ein, zwei Zehntel und verlieren beim Überrunden mehrere Sekunden.» Eilends fügte er aber auch gleich an: «So läuft es im Racing nun mal, und es ist ja auch für alle das Gleiche.»