Kimi Räikkönen: «Kam nicht nah genug an Bottas ran»
Kimi Räikkönen kam nicht an Valtteri Bottas vorbei
«Ich hätte noch zehn weitere Runden gebraucht, um eine Chance auf ein Überholmanöver gegen Valtteri Bottas zu haben, dann hätte er mit seinen Reifen richtig Schwierigkeiten bekommen», seufzte Kimi Räikkönen nach den 61 Rennrunden auf dem Strassenkurs von Singapur, die der Finne als Fünfter in Angriff genommen und auch als Fünfter beendet hatte. «Es war wirklich nicht viel los denn wir haben den grössten Teil des Laufs damit verbracht, unsere Reifen zu schonen.»
«Ich hatte zwar ein ordentliches Tempo, aber jedes Mal, wenn ich Bottas näher kam, verlor ich zu viel Abtrieb. Ich kam einfach nicht nahe genug an ihn heran», klagte der Weltmeister von 2007. Dass Leader Lewis Hamilton das Feld bis zum ersten Stopp drastisch einbremste, um seine eigenen Reifen zu schonen, liess den Iceman kalt. «Das ist immer so, der Leader bestimmt das Tempo und kann auch seine Reifen schonen.»
«Natürlich sind wir so lange wie möglich draussen geblieben, um von einer allfälligen Safety-Car-Phase zu profitieren, um beim Stopp nicht ganz so viel Zeit und Positionen einzubüssen», schilderte Kimi, und betonte: «Das war unsere einzige Chance, deshalb haben wir auf einen zweiten Einsatz gehofft.»
Denn ein Angriff auf Bottas hätte keinen Sinn gemacht, ist sich der baldige Sauber-Rückkehrer sicher. «Valtteri blockierte die Räder beim Überrunden einige Male, aber es reichte gerade noch so, um an ihn heranzukommen. Aber ich schaffte es nicht vorbei, das war einfach zu wenig. Ich konnte sehen, dass sich sein rechter Vorderreifen langsam verabschiedete, aber es bremste ihn nicht genug ein. Sobald ich näher kam, verlor ich viel Traktion. Er leistete sich zwar einige Schnitzer, als ich ihn unter Druck setzte, aber er hätte grössere Fehler machen müssen, damit es auch geklappt hätte mit dem Überholmanöver.»
Bottas selbst stellte gleich nach dem Zieldurchlauf klar: «Mit dem vierten Platz bin ich nicht glücklich.» Räikkönens Landsmann weiss: «Wir haben uns mit dem gestrigen Qualifying das Leben heute sehr schwer gemacht, was sehr schade ist. Aber immerhin konnte Lewis gewinnen und seine WM-Führung ausbauen und auch als Team haben wir mehr Punkte als Ferrari geholt, ich schätze, das ist positiv.»
Das Kräfteverhältnis zwischen den Silbernen und den Roten schätzt der stille Nebenmann von Hamilton als sehr ausgeglichen ein: «Wir sind offenbar auf Augenhöhe. Ich denke, sie waren überrascht, wie gut wir uns dieses Wochenende geschlagen haben. Das ist auf die harte Arbeit zurückzuführen, die unsere ganze Mannschaft in den letzten Monaten geleistet hat.»