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Wolff: Kampf mit Ferrari noch lange nicht vorbei

Von Rob La Salle
Toto Wolff

Toto Wolff

Toto Wolff durfte sich nach der Stallorder beim Russland-GP eine Menge Kritik anhören. Vor dem Japan-Rennen verteidigt er die Vorgehensweise nochmals.

Doppelsieg in Russland, die Führung in beiden WM-Wertungen ausgebaut: Das Momentum liegt fünf Rennen vor dem Saisonende ohne Frage bei Mercedes. Lewis Hamilton fährt seinem fünften Titel unwiderstehlich entgegen, hat bereits 50 Punkte Vorsprung auf seinen Verfolger Sebastian Vettel.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff appelliert aber an das Tean, sich nicht zurückzulehnen. «Wir sind uns bewusst, dass dies nichts bedeutet, weil unser Kampf mit Ferrari noch lange nicht vorbei ist. Wir dürfen nichts als selbstverständlich ansehen und wir werden in den kommenden Rennen weiter in jedem Bereich voll attackieren.»

Das Duell gegen Ferrari bleibe extrem eng, so Wolff: «Das haben die Pace von Sebastian am Sonntag und der Druck, den er auf uns ausgeübt hat, gezeigt»

Lob gab es für Hamilton, der in dieser Woche in Brackley war. Wolff: «Er ist hungrig, konzentriert und fest entschlossen, erfolgreich zu sein: es war großartig, zu beobachten, wie stark er sich in dieser Weltmeisterschaft eingebracht hat und wie er seine Leistung seit der Sommerpause auf ein neues Level gehoben hat.»

«In Suzuka erwartet uns an diesem Wochenende erneut eine Herausforderung. Um diese zu bewältigen, müssen unser Team, unsere Autos und unsere Fahrer in Bestform sein. Die Strecke besitzt ähnliche Züge wie Silverstone, wo wir in diesem Jahr nicht so stark waren wie in den Vorjahren. Wir reisen also in dem Wissen nach Japan, dass wir alle in Topform sein müssen, wenn wir erneut einen Sieg einfahren möchten», sagte Wolff.

Mit erneut lobenden Worten für Valtteri Bottas hat er die viel kritisierte Stallorder beim Russland-GP nochmals verteidigt. «Die wahre Stärke eines Teams zeigt sich darin, was die Einzelnen bereit sind für den Erfolg der Gruppe zu opfern», sagte der Österreicher: «Valtteri war in Sotschi bereit, seinen Sieg aufzugeben, um unseren Doppelsieg abzusichern und dadurch unsere Führung in beiden Weltmeisterschaften auszubauen. Und er hat gesagt, dass er bereit sei, dies morgen zu wiederholen.»

Das sage alles, was man über die Qualität und Integrität seines Charakters wissen müsse, so Wolff. Valtteri habe in Sotschi bewiesen, dass er ein Grand-Prix-Sieger sei. «Er stellte das Auto auf die Pole, kontrollierte das Rennen und hatte die Pace, um es zu gewinnen. Er hat aber auch gezeigt, dass er ein fantastischer Teamplayer ist, wenn wir dies in der Endphase der Saison benötigen.»

Wolff betonte erneut, dass es keine einfache Entscheidung gewesen sei, «aber es war die richtige für die Punktesituation, in der wir uns befinden. Ich glaube, jeder von uns war am Sonntag zwischen dem Herzen und dem Kopf hin- und hergerissen. Aber es gibt keine verbindliche Regel oder Matrix, die man darauf anwenden könnte. Egal, über welches Szenario man sich den Kopf zerbricht, eine alte Militärweisheit besagt: „Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt." Genau das haben wir im Rennverlauf in Russland erlebt».

Wolff kündigte für den Rest der Saison an: «Jede Entscheidung wird in einem bestimmten Zusammenhang gefällt und uns stehen vor dem Ende des Jahres vielleicht noch mehr harte Momente bevor. Aber wir werden jeden davon einzeln bewerten und uns ihnen gemeinsam als ein starkes Team stellen.»


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