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Nico Rosberg: Stallorder kann zu Rissen führen

Von Andreas Reiners
Nico Rosberg als RTL-Experte

Nico Rosberg als RTL-Experte

Er kennt die Formel 1, er kennt Mercedes, vor allem kennt er Lewis Hamilton: Nico Rosberg ist nach seinem WM-Titel 2016 zwar zurückgetreten, als RTL-Experte ist er aber immer noch hautnah dabei.

Was der Deutsche in den vergangenen Wochen gesehen hat, war ein dominanter Ex-Teamkollege und Vettel und Ferrari, die offenbar innerhalb kürzester Zeit den möglichen WM-Titel verspielt haben. 50 Punkte Rückstand hat Vettel bei noch fünf ausstehenden Rennen. Am Wochenende steigt in Japan Saisonrennen Nummer 17.

Solange es rechnerisch noch möglich ist, glaubt Vettel an seine Chance, zumindest nach außen gibt der viermalige Weltmeister nicht auf. Schwer zu sagen, ob er nach einer klaren Ferrari-Schlappe zuletzt in Russland tatsächlich noch an den Titel denkt.

Rosberg tut es nicht. «Sie machen es sich in diesem Jahr echt schwer. Sie haben über lange Zeit das beste Auto gehabt. Aber ihnen sind zu Fehler passiert, auf beiden Seiten. Jetzt stehen sie da mit 50 Punkten Rückstand», sagte Rosberg bei Sky.

Rosberg weiter: «Ich glaube und hoffe, dass sie jetzt schon auch nochmal angreifen können und Sebastian noch ein paar Rennen gewinnen kann, um die Lücke noch ein bisschen zu schließen. Das wäre uns allen wichtig, um auch die Spannung zu erhalten. Ich glaube, dass ihm das auch gelingen wird. Aber für den Titel ... das wird so schwer. Denn Lewis macht einfach keine Fehler.»

Trotzdem lastet der Druck nun auf Hamilton: «Weil er es in der eigenen Hand hat, ist der Druck gerade richtig groß. Er kann und muss es nach Hause fahren. Vettel hat nichts mehr zu verlieren und wird voll attackieren. Das ist schon noch mal ein Mega-Druck», meinte Rosberg bei Sport1. Aber er könne damit umgehen, so Rosberg:. «Es ist einfach unglaublich, dass Lewis auf dem Weg ist, fünfmaliger Weltmeister zu werden. Das ist schon eine Nummer.»

Traut er dem Briten denn zu, Michael Schumachers Rekord von sieben Titeln zu knacken? «Das hängt natürlich davon ab, wie lange er noch vorhat weiterzufahren. Wenn er noch ein paar Jahre will, sind noch viele Titel möglich. Er ist wahrscheinlich der beste Fahrer da draußen und einer der Besten aller Zeiten.»

Die kontroverse Mercedes-Stallorder, als man in Russland Valtteri Bottas den sicheren Sieg wegnahm, sorgt bei Rosberg für Mitgefühl für den Finnen. «Das ist schon hart, wenn du so abgestempelt wirst als Nummer 2. Ich wünsche ihm, dass er da schnell wieder rauskommt und ein paar richtig große Akzente setzt in den letzten Rennen.»

Denn so etwas könne auch zu Rissen führen, betonte er: «Und dein Selbstvertrauen geht flöten ohne Ende. Mental ist das hart zu verkraften.»


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