Nico Rosberg gratuliert Champion Lewis Hamilton
Nico Rosberg und Lewis Hamilton rauften sich jahrelang
Vier Jahre lang kämpften Nico Rosberg und Lewis Hamilton für das Mercedes-Team um WM-Punkte. In den ersten drei Jahren hatte der Brite die Nase vorn. 2014 und 2015 durfte der frühere McLaren-Zögling seinen zweiten und dritten WM-Titel feiern, Nico Rosberg zog jeweils den Kürzeren. Dann erreichte Nico sein grosses Ziel – Weltmeister 2016. Daraufhin trat der Wiesbadener zurück.
Bei einer überaus intensiven Team-Rivalität blieb die Freundschaft auf der Strecke. Vorbei die Zeiten, als Hamilton in Monaco anklopfte, ob man vielleicht zusammen essen wolle. Wir würden nicht sagen: aus Freunden wurden Feinde. Aber mit dem WM-Titel war es wie mit einer schönen Frau: Wenn zwei Männer das Gleiche im Auge haben, dann endet das selten gut.
Rosberg resümiert: «Für mich waren die Rad-an-Rad-Duelle schwieriger. Es liegt in seiner Natur, ans Limit zu gehen, bei mir war das hingegen sehr viel rationaler. Ich musste mich anstrengen, um meine Position zu verteidigen. Ich wurde aggressiver, denn in der Vergangenheit hatte er mich zu oft einfach überrumpelt. Deshalb musste ich mir die Fahraufnahmen ansehen und mich verbessern.»
Das ist alles passé, heute ist Nico Rosberg nur noch TV-Zuschauer. Am Abend nach dem WM-Gewinn von Lewis Hamilton meldet er sich in Form einer Videobotschaft, denn Fahraufnahmen hat er auch aus Mexiko studiert.
Nico Rosberg sagt: «Das Rennen ist vorbei, Lewis ist Weltmeister. Er hat eine überaus eindrucksvolle Saison gezeigt. Grauliere, Lewis, gratuliere, Toto, Gratulation auch an Niki und ans ganze Mercedes-Team. Ihr habt alle einen phänomenalen Job gemacht. Denn Ferrari hatte vielleicht unterm Strich das bessere Auto. Unter diesem Druck zurückzuschlagen und mit einer immensen Anstrengung die Entwicklung so voranzutreiben, das ist grandios.»
«Vielleicht war das nicht die glanzvollste Art, in Mexiko den Titel von Lewis sicherzustellen, aber wen kratzt es? Das grosse Bild zählt.»
«Nach der Sommerpause war Mercedes ganz stark. Sebastian Vettel und Ferrari hingegen haben Fehler gemacht. Lewis hat alles perfekt gemacht. Das war der Grundstein zur frühen WM-Entscheidung.»
«Sebastian ist in Mexiko ein gutes Rennen gefahren. Vielleicht finden er und Ferrari in den letzten Rennen zum alten Selbstvertrauen zurück, um mit guten Ergebnissen den Schwung in die kommende Saison mitzunehmen. Das wäre für uns alle prima. Nach der Schmach vom Samstag ist Max Verstappen herausragend gefahren und hat in Mexiko verdient gewonnen.»
«Lewis steht nun bei fünf Titeln. Es ist verrückt zu denken, dass er damit auf einer Stufe mit Fangio steht. Ich glaube auch, dass der Titelrekord von Michael Schumacher nicht ausser Reichweite ist. Er hat ja noch einen Vertrag für zwei Jahre. Ich bin sicher, es reizt Lewis, sich zum erfolgreichsten aller Fahrer zu machen.»
«Wir sehen uns in Abu Dhabi!»