Ecclestone: Vettel fehlte bei Ferrari der Rückhalt
Bernie Ecclestone mit Sebastian Vettel
Versuche gab es viele. Doch wie erklärt man eine Niederlagenserie, für die es eigentlich nicht die eine Erklärung gibt? Für die es mehrere Gründe gibt? Die vielleicht auch gar nicht alle bekannt sind?
Wie zum Beispiel ein Machtkampf zwischen Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikchef Mattia Binotto. Darüber hatten zuletzt italienische Medien berichtet.
Für den ehemaligen Chefpromoter Bernie Ecclestone sind es dann auch interne Streitigkeiten innerhalb des Ferrari-Rennstalls, die dazu geführt haben, dass Ferrari trotz eines teilweise überlegenen Autos den Titel noch an Lewis Hamilton und Mercedes verloren hat. Hamilton hat am Sonntag seine fünfte WM-Krone in Mexiko unter Dach und Fach gebracht.
«Sebastian hatte nicht den nötigen Rückhalt und die Unterstützung seines Teams. Lewis dagegen hat sein Team einhundert Prozent hinter sich», sagte Ecclestone der Bild am Sonntag: «Er muss sich keine Gedanken machen, was Mercedes macht. Bei denen läuft alles perfekt.»
«Ferrari war nicht so stark, wie sie hätten sein können. Sie hätten es schaffen können. Da spielt aber viel Politik eine Rolle», sagte Ecclestone.
Vettel stellt sich stets vor seine Mannschaft. Egal, was passiert, der Deutsche ist ein Teamplayer, und das demonstriert er nach außen. In schwierigen Zeiten noch deutlicher als sowieso schon. Das hört sich edel an und sieht auch harmonisch aus.
Doch Ecclestone glaubt, dass es umgekehrt nicht so war, wie es hätte sein müssen. «Vettel spürte nicht den Rückhalt, den er gebraucht hätte. Er hatte darunter zu leiden. Ich glaube, er war allein.»
Trotzdem habe Hamilton seinen fünften Titel verdient. «Dieser Kerl ist einfach phänomenal. Er ist einfach der Beste - und zwar auf vielen Ebenen«, sagte der Brite über seinen Landsmann.
Bernie weiter: «Er ist der beste Fahrer, wird unter Druck immer besser und tut für die Formel 1 weltweit so viel wie kein anderer. Er ist die Attraktion in einer Zeit, wo die Formel 1 nicht so spannend ist. Er hält die Formel 1 hoch, sie braucht Lewis mehr denn je.»