Ross Brawn: «Max Verstappen war der Beste in Mexiko»
Nur vier Rennrunden musste Max Verstappen in Mexiko die Spitzenposition abgeben – als der Niederländer an die Box abbog, um seinen Red Bull Racing-Renner mit frischen Gummis bestücken zu lassen, übernahm Ferrari-Star Sebastian Vettel die Führung. Doch am Ende kreuzte der 21-Jährige die Ziellinie als Erster.
Der vierfache Champion im Ferrari musste sich mit dem zweiten Platz und damit mit der Niederlage im Titelkampf gegen Lewis Hamilton abfinden, während Verstappen den fünften GP-Sieg seiner Karriere und den zweiten Triumph in dieser Saison feierte. Und das zu Recht, findet Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn. «Max war zweifelsohne der Beste in Mexiko», erklärt der frühere Ferrari- und Mercedes-Technikchef rückblickend.
«Er hat sich den fünften Sieg seiner GP-Karriere verdient, denn er war fast das gesamte Wochenende an der Spitze. Einzig im Q3 musste er sich seinem schnellen Teamkollegen Daniel Ricciardo geschlagen geben, der eine magische Runde gedreht und sich damit die Pole-Position gesichert hatte», fügt der Brite an. «Doch kaum waren die Lichter der Startampel aus, übernahm Max die Führung und von da an kontrollierte er das Rennen.»
«Er ging keine echten Risiken ein», analysiert Brawn. «Und in einem Rennen, in dem der Reifenabbau über Erfolg und Niederlage entscheidet, muss man natürlich auch vorsichtig sein. Max hat genau das getan und damit einmal mehr bewiesen, wie reif er ist. Er gab Gas, wenn es nötig war und hielt sich zurück, wenn er es musste. Seine schnellen Runden gegen Rennende liessen Vettel keine Chance und zeigen, dass er genau wusste, wieviel er von seinem Auto erwarten kann.»
Auch der Blick auf die WM-Tabelle beweist: Verstappen hat zuletzt einer richtig starke Performance an den Tag gelegt. Der 63-Jährige bestätigt: «Verstappen ist immer noch im Rennen um den dritten Platz in der WM-Tabelle, den aktuell Räikkönen mit 20 Punkten Vorsprung belegt. Und angesichts seiner aktuellen Form, dank der er in den vergangenen drei Rennen mit 58 Punkten mehr WM-Zähler als jeder andere GP-Star sammeln konnte, ist noch alles möglich.»
Auch für Red Bull Racing hat der Ingenieur lobende Worte: «Man muss sagen, dass wir das Team seit dem WM-Lauf in Monte Carlo nicht mehr so stark erlebt haben, und zwar auf einer schnellen Qualifying-Runde als auch im Renntrimm.» Er kritisiert aber auch: «Allerdings war die Standfestigkeit einmal mehr ein Problem, Ricciardo wurde durch seinen Ausfall um einen sicheren Podestplatz gebracht, den er durchaus verdient hätte.»