Neues Rätsel Racing-Raritäten: Premiere in der Nacht
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die richtige Lösung vom letzten Mal: Wir sehen den Malaysier Jazeman Jaafar beim Formel Renault 3.5-Rennen von Jerez 2015. Jazeman Firhan Jaafar sollte der erste malaysische Formel-1-Fahrer seit Alex Yoong werden (2001 und 2002 bei Minardi).
In einem überaus empfehlenswerten Buch hat der spätere Wasserski-Star Yoong beschrieben, wie er bei Minardi über den Tisch gezogen worden ist. Richtiges Feuer konnte der Malaysier chinesischer Abstammung bei seinen Landsleuten nie entfachen. Das sollte sich mit dem jungen Jaafar ändern. Jaafar, Formel BMW Asien-Meister 2007, hatte die britische Formel-3-Meisterschaft als 2012 als Gesamtzweiter hinter Jack Harvey abgeschlossen (im dritten Jahr in dieser Serie). Und Mercedes-Partner Petronas deponierte in Stuttgart schon mal, langfristig gerne einen einheimischen Piloten im Wagen zu sehen.
Eine Demonstrationsfahrt am Fusse der atemraubenden Petronas Twin Towers wurde für Jaafar Weihnachten im März 2013: «Ein unbeschreibliches Gefühl, vor eigenem Publikum den Mercedes fahren zu dürfen. Der Kurs war leider ziemlich eng, also musste ich vorsichtig ans Werk gehen. Aber eine Ahnung von der immensen Beschleunigung und von den gewaltigen Bremsen habe ich schon erhalten. Ich habe dann noch ein paar Kringel gemacht, dass die Fans auch wirklich was zu sehen bekommen. Dem Applaus zufolge hat es ihnen gefallen!» Jazeman war so überwältigt, dass er seine Rennschuhe in die Menge pfefferte ...
«Ich habe immer davon geträumt, mal einen Formel-1-Rennwagen zu fahren, und heute ist das Wirklichkeit geworden», sagte Jaafar. «Das macht Appetit auf mehr!» Aber aus mehr wurde wenig – Jaafar durfte bei Demofahrten ran und sass auch im Rennsimulator, aber letztlich war eben zu wenig Potenzial da, um ihn weiter gezielt zu fördern. In der Formel Renault 3.5 kam er über den achten Gesamtplatz nicht hinaus.
Jaafar wechselte in den Langstreckensport, mit HTP Motorsport wurde er 2016 Gesamtzweiter im Endurance-Cup, in der laufenden 2018/2019er Langstrecken-WM liegt er auf dem fünften Zwischenrang, als Stallgefährte seiner Landsleute Nabil Jeffri und Weiron Tan und in Diensten von Jackie Chan DC Racing. Das darf sich sehen lassen, aber der Formel-1-Zug ist längt abgedampft.
Dieses Mal ist die Aufgabe nicht weniger knifflig: Wir erleben einen wichtigen Moment im Motorsport, auch wenn die Kulisse auf den ersten Blick wenig glamourös zu sein scheint. Aber der erste Blick kann bekanntlich täuschen.
Was ist das?
Wo ist das Foto entstanden?
Viel Spass beim Rätseln und viel Glück!