Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Quali Abu Dhabi: Lewis Hamilton holt Pole zum Finale!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton holte sich die letzte Pole des Jahres

Lewis Hamilton holte sich die letzte Pole des Jahres

Formel-1-Champion Lewis Hamilton stellte im letzten Qualifying des Jahres noch einmal seine Klasse unter Beweis und sicherte sich die Pole-Position für das Saisonfinale. Sebastian Vettel drehte die drittschnellste Runde.

Der Erste, der sich zum letzten Qualifying des Jahres auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi zeigte, war Abschiedskandidat Fernando Alonso. Der Spanier, der das McLaren-Team und die Formel 1 nach diesem Rennwochenende verlassen wird, blieb nicht lange alleine. Auch sein Teamkollege Stoffel Vandoorne, das Alfa Romeo-Sauber-Duo Charles Leclerc und Marcus Ericsson sowie die beiden Toro Rosso-Piloten Brendon Hartley und Pierre Gasly liessen sich schon früh eine Rundenzeit notieren, wobei Letzter die Spitzenposition übernahm.

Dabei kämpfte der Franzose, der 2019 für Red Bull Racing um WM-Punkte fighten wird, gleich zu Beginn eine Klage über Boxenfunk äusserte. «Die Hinterräder sind sehr viel heisser als noch im Training», berichtete der 22-Jährige, der sich nicht lange über die Spitzenposition freuen durfte, weil Ferrari-Star Kimi Räikkönen mit 1:37,010 min eine neue Bestmarke setzte. Diese wurde kurz darauf von seinem Teamkollegen Sebastian Vettel mit 1:36,946 min unterboten.

An diese Zeit kam vorerst auch keiner der beiden Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas heran, auch die Red Bull Racing-Stars Daniel Ricciardo und Max Verstappen mussten sich nach ihren ersten Versuchen mit den Plätzen 4 und 5 begnügen mussten. Für eine neue Bestmarke sorgte Vettel selbst, er drückte die Bestzeit auf 1:36,775 min.

So führte der vierfache Champion die Zeitenliste vor Räikkönen, Hamilton, Ricciardo, Verstappen, Bottas, Nico Hülkenberg, Romain Grosjean, Carlos Sainz und Leclerc an. Hinter den schnellsten Zehn hatten sich Hartley und Gasly, Esteban Ocon, Sergio Pérez, Alonso, Kevin Magnussen, Ericsson, Vandoorne, Sergey Sirotkin und Lance Stroll eingereiht – wobei die Williams-Piloten noch gar keinen Versuch unternommen hatten. Erst zweieinhalb Minuten vor dem Ende des Q1 verliessen Stroll und Sirotkin die Box.

Die ersten Piloten der Spitzenteams, die sich zum zweiten Mal aufmachten, waren die beiden Sternfahrer, die sich verbessern konnten und auf die Positionen 2 und 3 vorrückten, wobei Bottas der Schnellere der Beiden war. Für hochgezogene Augenbrauen sorgte Leclerc, der im Alfa Romeo-Sauber zwei Sektor-Bestzeiten fuhr, im dritten Abschnitt aber so viel Zeit liegen liess, dass er sich letztlich auf der siebten Position einreihte. Auch Esteban Ocon, der sich mit seinem letzten Versuch auf Platz 4 – noch vor Räikkönen und Ricciardo einreihen durfte, erntete viel Lob von den Experten. «Das war eine starke Runde», erklärte etwa Nico Rosberg, der in der Kommentatoren-Box von Sky Sports F1 zu Besuch war.

Zur ersten Verlierer-Gruppe gehörte neben dem Toro Rosso-Duo Hartley (Platz 16) und Gasly (P17) auch Vandoorne (P18), Sirotkin (P19) und Stroll (P20). Für Gasly, der wegen seines Zusammentreffens mit Grosjean im dritten Training eine Strafe von den Rennkommissaren befürchten musste, kam es noch schlimmer. Er musste seinen Dienstwagen mit rauchendem Heck am Streckenrand abstellen. «Ich habe keine Power mehr und da ist auch Rauch», schilderte der Franzose über Boxenfunk. Immerhin verkündeten die Regelhüter kurz darauf, dass sie auf eine Strafe gegen einen der Unfallbeteiligten verzichteten.

Q2: Schrecksekunde für Ricciardo und Hülkenberg

Zum Start des zweiten Qualifying-Segments rückten die beiden Mercedes-Piloten sowie Räikkönen, Ricciardo und das Force India-Duo gleich auf den ultraweichen Reifen aus. Für eine Schrecksekunde sorgte das Renault-Team, das Hülkenberg losschickte, als Ricciardo bereits durch die Boxengasse brauste. Der Australier reagierte rechtzeitig und verhinderte einen Crash, indem er in die Eisen stieg.

Auch Hamilton sorgte für Action, mit 1:35,693 min drehte der Champion die schnellste je gefahrene Formel-1-Runde in Abu Dhabi. Diese beachtliche Bestmarke bescherte ihm einen Vorsprung von sieben Zehnteln auf seinen Teamkollegen und mehr als eine Sekunde auf Räikkönen, der sich hinter den Silberpfeilen eingereiht hatte. Auch Vettel, der nur wenige Tausendstel langsamer blieb als der Iceman, war auf seiner schnellen Runde mehr als eine Sekunde langsamer als der Spitzenreiter unterwegs.

Die Spitzenkandidaten rückten zum Schluss des zweiten Qualifying-Abschnitts noch einmal auf den hyperweichen Reifen aus, verbesserten sich darauf aber nicht, sodass die Top-6 – abgesehen von Verstappen – auf den Ultrasofts ins Rennen starten darf. Der Niederländer drohte den Sprung ins Q3 zu verpatzen und legte auf der weichsten Reifenmischung noch einmal nach, womit er sich auf den zweiten Platz hinter Hamilton verbesserte. Für Sainz, Ericsson, Magnussen, Pérez und Alonso war das Abschlusstraining hingegen gelaufen.

Q3: Jubel für Fernando Alonso

Obwohl sich Lewis Hamilton bei seinem ersten Versuch einen Verbessre leistete, übernahm der Brite mit 1:35,295 min die Spitzenposition. Hinter ihm belegte nach dem ersten Run Vettel die zweite Position vor Bottas, Ricciardo, Räikkönen, Verstappen, Grosjean, Hülkenberg, Leclerc und Ocon. Der erste Jubel der Session gehörte aber F1-Abschiedskandidat Alonso, der nach seinem letzten Quali-Einsatz die Boxengasse runterlief.

Zum letzten Versuch rückte Vettel als Letzter aus. «Das könnte entscheidend sein», kommentierte RTL-Experte und Ex-GP-Star Christian Danner. Hamilton drückte die Bestmarke noch einmal auf 1:34,794 min, Brittas blieb 0.162 sec langsamer. Auch Vettel schaffte es nur auf 0.331 sec an die Bestzeit heran, er reihte sich auf dem dritten Platz vor Räikkönen, Ricciardo, Verstappen, Grosjean, Leclerc, Ocon und Hülkenberg ein.

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