Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso: 2019 doch im McLaren?

Von Mathias Brunner
​McLaren-CEO Zak Brown (47) hat die Telefon-Nummer von Fernando Alonso im Handy-Speicher. «Wenn wir einen Fahrer brauchen, dann wäre Fernando der erste Pilot, den ich anrufen würde.»

Der Abschied von Fernando Alonso ist in Abu Dhabi nicht zu übersehen: Der Asturier hat von McLaren eine Sonderlackierung des Rennwagens spendiert bekommen, der zweifache Weltmeister trägt ein Helm-Design, das Anfang und Ende seiner Formel-1-Karriere zeigen soll – auf der einen Seite die Farben, die er 2001 als Minardi-Fahrer in Melbourne trug, in der Mitte ein Streifen mit all seinen 32 GP-Erfolgen, auf der anderen Seite das Design als McLaren-Fahrer 2018. Sein Landsmann Carlos Sainz trägt als Gruss auf dem Helm die Startnummer 14 von Alonso im Blau Asturiens.

Fernando Alonso hat sich die Hintertür offenstehen lassen. Er sagt: «Ich will im kommenden Sommer in mich hineinhorchen. Vielleicht spüre ich ja eine Leere und merke, dass ich die Formel 1 vermisse.» Möglicherweise funktioniert das aber auch umgekehrt. Im Fahrerlager des Yas Marina Circuit von Abu Dhabi sagt McLaren-Chef Zak Brown: «Wenn ich einen Fahrer bräuchte, dann wäre die Nummer von Alonso die erste, welche ich wähle.» Der Kalifornier gegenüber Reuters weiter: «Michael Schumacher ist zurückgekommen, Alain Prost ist zurückgekommen. Ich würde nichts ausschliessen, auch nicht, dass Fernando 2019 mal für uns testet. Alonso fährt in absoluter Hochform.»

«Fernando hat mir gesagt, dass er sich vorstellen kann, eines Tages eine Management-Rolle zu übernehmen. Er liebt einfach die Atmosphäre an einer Rennstrecke. Wenn er nicht in der Formel 1 ist oder bei einem Langstreckenrennen, dann triffst du ihn auf der Kartbahn. Er kann es einfach nicht lassen.»

«Und keiner sollte vergessen, dass er noch immer ein McLaren-Fahrer ist. Wir fahren ja 2019 gemeinsam beim Indy 500. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Fernando unserem Team helfen kann.»

«Ich bedaure es sehr, dass Fernando ohne Chance auf einen Podestplatz geht. Vor allem deshalb, weil wir sehen, auf welch hohem Niveau er fährt. Ich finde es sehr schade, dass er in seiner Karriere nur zwei WM-Titel gewinnen konnte. Hätte er die richtigen Autos gehabt, dann wäre er auf der Stufe von Schumacher und Hamilton mit fünf oder sechs Titeln.»

Zak Brown erzählt keine Märchen, wenn wir diese Statistik betrachten: Während seiner fünf Jahre bei Ferrari schrammte Alonso zwei Mal knapp am Titel vorbei, 2010 und 2012. Mit etwas Glück hätte er dort die Titel 4 und 5 geholt. Unglaublich: Nur ein Punkt Rückstand auf den Weltmeister 2007, nur vier Punkte fehlten 2010, nur drei im Jahre 2012 – knapp zehn Punkte in diesen drei Saisons hätten also zu drei zusätzlichen Titeln gereicht.

Aber auch für Alonso gilt: Mit Hätte, Wenn und Aber gewinnt in der Formel 1 keiner.

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