Comeback Robert Kubica: «Leute verloren den Glauben»
Robert Kubica in Abu Dhabi
Es ist für viele Fans die schönste Nachricht dieses Formel-1-Herbstes: Robert Kubica wird wieder Grand-Prix-Fahrer, Williams hat ihn als Stammpilot für 2019 verpflichtet. Kubica stand letztmals in Abu Dhabi 2010 am Start, damals als Renault-Werksfahrer. Sein schwerer Rallye-Unfall im Februar 2011 schien seine Karriere zu beenden, aber in jahrelanger Arbeit hat sich Kubica ins Leben zurückgekämpft.
Schon beim kommenden Abu-Dhabi-Test (27./28. November) teilt sich das neue Williams-Duo die Arbeit: Am Dienstag beginnt Robert Kubica, dann steigt der junge George Russell ein, am Mittwoch fährt zunächst der Engländer, dann übernimmt wieder der Pole.
Kubica stand in der Formel 1 zwölf Mal auf dem Siegerpodest, gewann 2008 den Grossen Preis von Kanada und wurde im gleichen Jahr WM-Vierter mit BMW-Sauber.
Robert Kubica weiss: «Der Weg zurück in die Formel 1 war sehr lang, aber die wahre Herausforderung beginnt jetzt. Was fast unmöglich schien, wird nun wahr. Ich bin sehr stolz, dass ich einer von nur 20 Grand-Prix-Fahrern sein werde. Mein Jahr mit Williams war wichtig. Ich habe hinter den Kulissen viel gearbeitet, es gab viel Druck. Ich habe mein Wissen als Formel-1-Fahrer vertieft.»
«Es war nicht leicht. Viele Menschen haben nicht an mich geglaubt. Du bekommst von den Menschen ein Etikett verpasst. Man sagt dir, dass Dinge unmöglich seien. Aber ich denke lieber: Ja, ich kann das! Wieder am Rennlenkrad zu sitzen, war für mich das beste Training.»
«Gleichzeitig verstehe ich die Skepsis. Als Teamchef hätte ich grosse Zweifel am Fahrer Kubica gehabt. Aber der Rennstall hat erlebt, dass ich einem Team viel geben kann. Das wird funktionieren. Umstellen muss ich mich nicht. Rennfahrern ist für mich leicht. Der linke Arm muss mehr übernehmen, siebzig Prozent würde ich sagen. Aber ich werde gute Arbeit leisten. Denn ich habe 2018 sehr viel lernen können – über die modernen Autos, über die Reifen. Das war eine gute Vorbereitung für die kommende Saison. Ich bin realistisch, aber in mir brennt auch viel Ehrgeiz.»