Fernando Alonso an Heiligabend: Ihr Kinderlein kommet
Schon zum achten Mal hatte der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso zum Weihnachtslauf eingeladen: Auf seiner eigenen Kartbahn trat der Asturier gegen 499 Gegner zur «Carrera Fundación Fernando Alonso Liberbank» an, einer Laufveranstaltung für den guten Zweck, in enger Zusammenarbeit mit dem madrilenischen Geldinstitut Liberbank (2011 aus dem Zusammenschluss von vier Sparkassen entstanden, 3000 Mitarbeiter, 25 Milliarden Euro Bilanzsumme).
Hunderte von Laufwilligen kamen zur Rennstrecke von Posada (nördlich von Fernandos Geburtsstadt Oviedo). Fernando und Liberbank-Chef Manuel Menéndez richteten einige Worte an die Läufer und bedankten sich für ihre Unterstützung. Gesammelt wurde für neue Zebrastreifen im ganzen Land an Stellen, wo es ohne klar gekennzeichneten Fussgängerübergang zu Unfällen gekommen ist. Liberbank und Alonso arbeiten auch zusammen bei der Durchführung von Fahrsicherheitskursen. Aus allen Teilnehmern wurden dreissig Glückliche per Los gezogen, die einen Kartingkurs geschenkt erhalten.
Seit Jahren engagiert sich Alonso mit seiner Kartbahn auch gezielt der Förderung von Talenten. Seine so genannten Kart-Kamps sind überaus beliebt und ziehen Teilnehmer aus der ganzen Welt an – aus Nord- und Südamerika, aus Asien, aus dem Mittleren Osten.
2015 hat Alonso an gleicher Stelle sein eigenes Museum eröffnet. Die Sammlung des «Museo Fernando Alonso» kann sich sehen lassen: Der zweifache Formel-1-Champ hat mehr als 500 Erinnerungsstücke aus seiner Rennfahrer-Karriere zusammengetragen. Das Museum schliesst einen Laden mit Alonso-Fanartikeln ein, dazu einen Vortragssal für 200 Leute.
Die Kartstrecke, auf welcher Fernando regelmässig im Einsatz ist, wurde natürlich vom zweifachen Formel-1-Champion selber entworfen. Sie erlaubt 29 verschiedene Pistenführungen und war 2017 Anlass für einen Zickenkrieg zwischen Alonso und dem früheren Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher.
Auf Alonsos Kartstrecke fand damals ein Lauf zur Kart-EM statt, die grösste Veranstaltung auf der Piste des spanischen Superstars. Dort trat auch Ralf Schumcher mit seinem KSM-Kartrennstall an. Der frühere Williams-Star (sechs GP-Siege) kritisierte auf Facebook die Anlage heftig. «Noch nie, seit ich mich erneut im Kartsport engagiere, fühlt es sich so falsch an, auf einer Piste anzutreten. Ich habe dem Kartverband CIK und der FIA schon im Januar nach Testfahrten hier erklärt, dass das Layout dieser Strecke ungeeignet ist. Nun fahren wir dennoch hier und zerstören mehr Material, als man sich vorstellen kann. Das kostet alle Teilnehmer ein Vermögen – und dies nur, weil Leute eine Entscheidung gefällt haben, welche die Bedürfnisse des Kartsports nicht verstehen. Wir riskieren hier die Gesundheit der Fahrer.»
Es ging um die Art der Randsteine auf der Alonso-Bahn sowie um die Auslaufzonen und darum, was passiert, wenn die Kartfahrer die Pistengrenzen ausloten. McLaren-Star Fernando Alonso ätzte zurück: «Vielleicht braucht Ralf Schumacher ein wenig Publicity, nachdem so lange nicht mehr über ihn geschrieben wurde. Auf dieser Bahn finden Rennen statt zur asturischen Meisterschaft und zur spanischen Meisterschaft statt, nun zur EM. Die Piste ist von FIA und CIK homologiert. Da gibt es in Sachen Randsteine und Auslaufzonen exakte Vorgaben. Ich höre, die Fahrer von Ralf haben Ketten und Achsen gebrochen, und es gab auch Reifenschäden. Vielleicht sollte er seinen Piloten sagen, auf dem Asphalt zu fahren, denn die anderen Fahrer können das auch.»
Die Kritik von Ralf Schumacher war jedoch berechtigt, die Randsteine der Alonso-Bahn wurden geändert. Die FIA musste sich den Vorwurf gefallen lassen, die Bahn in ihrer ersten Form so abgenommen zu haben. Sechs Wochen vor dem Zoff zwischen Alonso und Schumacher verstarb Gonzalo Basurto (11): Er war in einem Rennen mit einem Rivalen kollidiert, sein Kart überschlug sich und landete auf Gonzalo. Der Knabe verletzte sich so schwer, dass er nach zwei Herzstillständen im Hospital of Asturias in Oviedo verstarb.