Max Verstappen: «Sebastian Vettel ist kein Zauberer»
Max Verstappen in Shanghai
Der Niederländer Max Verstappen hat im vergangenen Winter mehrfach betont: «Ich gehe davon aus, dass wir in Sachen Motorleistung zu Beginn der Saison noch nicht auf Augenhöhe mit Ferrari und Mercedes liegen werden. Der Plan besteht darin, aus den ersten Rennen so viele Punkte wie möglich zu schöpfen und sich in der Nähe der Besten zu halten. Dann wollen wir mit einer rasanten Entwicklung aufschliessen.»
Der fünffache GP-Sieger ist recht gut auf Kurs: Nach zwei Rennen liegt er auf dem dritten Zwischenrang, Rang 3 in Australien und Platz 4 in Bahrain bedeuten 27 Punkte. Mehr haben nur Valtteri Bottas geholt (44) und Lewis Hamilton (43) dank ihrer beiden Doppelsiege in Melbourne und Sakhir, Bottas vor Hamilton in Australien, Hamilton vor Bottas in Bahrain.
In China bestätigt Verstappen: «Bei der Motorkraft sind wir noch nicht auf dem Niveau von Ferrari und Mercedes, aber unser Problem heisst nicht Honda. Dem Wagen mangelt es an Abtrieb. Daran müssen wir dringend arbeiten», so der 21-Jährige gegenüber meinem Kollegen Luigi Perna von der Gazzetta dello Sport. «Zwischen Bahrain und China neue Teile zu bringen, das ist nicht ganz einfach, auch wegen der Zollprobleme hier. Aber mit dem Beginn der Grands Prix in Europa wollen wir viele Entwickungen umsetzen und der Spitze näherrücken. Ferrari ist so schnell wie zu Beginn der Saison 2018. Wir müssen darauf achten, dass unsere Standfestigkeit stimmt, dass wir regelmässig Spitzenränge einfahren.»
Vor einem Jahr gab es hier in Shanghai die unrühmliche Kollision mit dem Ferrari von Vettel. «Kein schöner Moment», sagt Max. «Aber solche Momente dienen dazu, ein besserer Fahrer zu werden. Ich habe dazugelernt.»
Verstappen sieht sich nicht unter mehr Druck als früher. «Ich glaube nicht, dass es etwas ändert, wenn man um den Titel fährt. Vielleicht kommt ein solcher Druck dann, wenn es im letzten Rennen um den Titel geht. Ich sehe das eher so: Es ist doch fabelhaft zu wissen, dass man in einem Auto sitzt, mit dem man im jeden Grand Prix einen Podestplatz erringen kann.»
Für viele die bisherige Überraschung dieser WM: Charles Leclerc. Max Verstappen meint: «Mir war schon klar, dass Charles mit einem guten Ferrari ganz stark fahren kann. Leclerc ist sehr schnell. Und ich dachte mir: Wenn Ricciardo früher Vettel schlagen konnte, dann kann das Leclerc auch. Vettel ist ein sehr guter Fahrer, ich meine, er hat vier WM-Titel geholt. Aber ein Zauberer ist er in meinen Augen nicht.»