Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ferrari-Teamchef Binotto: Weiterhin «Vorfahrt» Vettel

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel, Mattia Binotto und Charles Leclerc (v.l.)

Sebastian Vettel, Mattia Binotto und Charles Leclerc (v.l.)

Charles Leclerc hat in Bahrain bewiesen, dass er schnell ist. Zweimal war nun sogar schon schneller als Teamkollege Sebastian Vettel. Ändert Ferrari die Herangehensweise?

Mattia Binotto wollte den Fehler nicht wiederholen. Der Ferrari-Teamchef wollte bereits vor der Saison klarstellen, welcher Wind in der Garage der Roten weht, welche Strategie gefahren wird.

Vor allem in der vergangenen Saison hatte Vorgänger Maurizo Arrivabene den Fehler gemacht, sich nicht zu 100 Prozent zu Sebastian Vettel als Nummer eins zu bekennen und Kimi Räikkönen in wichtigen Situationen für den Titelkampf zurückzupfeifen.

Binottos Ansage: Freie Fahrt für Vettel und Leclerc, doch kommt es hart auf hart, gilt der Fokus Vettel.

Hat sich nach zwei Rennen und zwei überzeugenden Auftritten des jungen Monegassen daran etwas geändert?

«Das Team hat Priorität, damit wir am Ende die maximale Ausbeute holen können», stellte Binotto klar. Aber: «Wie ich vor Saisonbeginn schon gesagt habe: Wenn es zu einer 50:50-Situation kommt, in der wir eine Entscheidung treffen müssen, dann hat Sebastian den Vorteil, weil er ganz einfach mehr Erfahrung mit dem Team und in der Formel 1 hat.»

Und: «Er hat schon viermal den Titelgeholt, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er wieder um den Titel kämpfen wird», so Binotto.

Wichtig: Diese Konstellation ist nicht ewig in Stein gemeißelt. «Sollten sich die Dinge in ein paar Rennen aus irgendwelchen Gründen - zum Beispiel wegen Pech - ändern, dann könnten wir unsere Haltung überdenken. Das ist mit beiden Fahrern so abgesprochen.»

Abgesprochen ist auch, dass beide Fahrer auf der Strecke weiterhin frei miteinander kämpfen können. «Und der Fahrer, der klar schneller ist, wird den Vorteil haben.»

Zur Not übernimmt Leclerc dann selbst. In Bahrain war er zu Beginn klar schneller als Vettel, trotzdem bekam er die Ansage, noch zwei Runden hinter dem Deutschen zu bleiben. Leclerc pfiff jedoch darauf und schnappte sich Vettel auf der nächsten Geraden.

Zum Sieg reichte es trotzdem nicht, der SF90 machte Leclerc einen Strich durch die Rechnung. Von Binotto gab es nochmal viel Lob für den 21-Jährigen.

Binotto: «Das gibt uns Rückenwind für China und für die kommenden Rennen. Ich habe Charles gesagt, dass er ein großartiges Qualifying und Rennen gefahren ist. Seine Aussagen nach dem Rennen waren aber noch fantastischer, denn sie haben gezeigt, dass er als Fahrer bereits sehr reif ist.»


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