Toto Wolff nach Mercedes-Sieg: Warnung vor Ferrari
Toto Wolff mit Lewis Hamilton
Klar war dieser 1000. Formel-1-WM-Lauf eine enorme Prestige-Sache, und Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist hin und weg, dass sein Rennstall sich diesen Triumph geschnappt hat: «Besser hätte das nicht laufen können. Zunächst die erste Startreihe mit Bottas vor Hamilton, dann ein Super-Rennen, in welchem wir das Tempo diktiert haben und letztlich ein Doppelsieg im 1000. Rennen feiern dürfen, ich bin überglücklich.»
Kritischer Moment für Mercedes zum Schluss der 36. Runde: Mercedes holte beide Fahrer gleichzeitig an die Box, um ihnen frische mittelharte Pirelli auf den Weg zu geben. Toto Wolff: «So ein Manöver ist ungewöhnlich und birgt immer gewisse Risiken. Es hat mich sehr stolz gemacht, wie unsere Jungs das perfekt abwickelten. Denn du kannst in so einer Situation wirklich alles verlieren. Wir haben das gemacht, um uns nach den Stopps von Verstappen und Vettel abzusichern. Zum Glück hat die Choreographie perfekt funktioniert.»
Hands auf Herz: Hätte der Wiener damit gerechnet, dass seine Autos in China so stark sein würden? Wolff meint: «Nein, das kam überraschend. Vor allem auch deswegen, weil unser Tempo am Freitag in den Dauerläufen nicht überragend gewesen ist. Am Freitagabend hätte ich kein Geld darauf gesetzt, dass wir am Sonntag dermassen das Tempo vorgeben würden.»
«Ich bin noch immer davon überzeugt, dass Ferrari in der Kombination Motorleistung und Luftwiderstand das bessere Auto hat. Der Mercedes hat jedoch mehr Abtrieb, das ist weniger gut für den Speed auf den Geraden, aber sehr gut für die Geschwindigkeit in den Kurven. Jetzt müssen wir es schaffen, diese Qualität zu behalten, aber auf den Geraden wieder schneller zu werden.»
«Wenn die besten Teams in einer Weltmeisterschaft so dicht beisammenliegen, dann ist es ganz wichtig, dass du aus den ersten Rennen das bestmögliche Ergebnis holst. Wir haben nun drei Doppelsiege eingefahren, besser kann das keiner machen. Und wir haben jede Menge guter Entwicklungsteile, die jetzt nach und nach ans Auto kommen werden.»
«Ich weiss, dass Valtteri nicht besonders glücklich ist. Wenn du auf Pole-Position stehst, dann willst du natürlich auch gewinnen. Und er war schnell genug dazu. Dann aber hat der Start alles geändert, als Lewis besser weggekommen ist.»
Was erwartet Toto Wolff für den vierten WM-Lauf der Saison in Baku? «Baku ist wieder eine ganz andere Strecke, und die lange Vollgaspassage spielt in die Hände für Ferrari, die einen starken Motor und ein windschlüpfiges Auto besitzen.»