Mika Häkkinen: Vettel gegen Leclerc, keine Spielchen!
Lewis Hamilton hat in China seinen 75. Sieg in der Formel 1 herausgefahren, die Überlegenheit von Mercedes-Benz in der neuen Turbo-Ära geht weiter – seit 2014 sind die Silberpfeile in der Fahrer-WM und bei den Marken ungeschlagen. Für den zweifachen Weltmeister Mika Häkkinen steht fest: «Das Geschehen in China hat gezeigt, wie viel Arbeit Ferrari hat. Sie brauchen jetzt dringend eine flotte Entwicklung, um in der Qualifikation weiter vorne zu landen, sie brauchen eine klar umrissene Renntaktik, und sie müssen das Konfliktpotenzial zwischen den Piloten ausmerzen.»
«Hamilton gelang der bessere Start als Valtteri Bottas, und damit war das Rennen im Grunde entschieden. Mercedes war danach so überlegen, dass sie es sich sogar leisten konnten, beide Autos gleichzeitig zum Reifenwechseln an die Box zu bringen.»
«Charles Leclerc startete besser als sein Ferrari-Stallgefährte Sebastian Vettel und hätte eigentlich auf Rang 3 belassen werden müssen, um Bottas zu jagen. Stattdessen wurde er angewiesen, zu verlangsamen und Vettel vorbeizulassen – das wirkte wie ein Fehler», so der 20fache GP-Sieger Häkkinen in seiner Kolumne für den Wettanbieter Unibet. «Wenn du gegen ein so starkes Team wie Mercedes antrittst, dann sind Spielchen sinnlos. Ferrari muss sich endlich auf sich selber konzentrieren. Es ist doch völlig egal, ob Leclerc oder Vettel gewinnt, wenn du Mercedes bügeln willst. Ich finde, Charles hatte jedes Recht, verärgert zu sein. Denn die darauffolgende Strategie warf ihn sogar hinter Verstappen auf Rang 5 zurück.»
«Vettel und Leclerc haben alles Potenzial, um Mercedes jedes GP-Wochenende herauszufordern – aber dazu brauchen die Fahrer die Unterstützung ihres Teams, eine gewisse Flexibilität und vollste Konzentration. Vergesst doch das Thema Stallorder: Im Mittelpunkt muss stehen, wie man ein Rennen gewinnt.»
«Wir haben jetzt drei Rennen hinter uns, und obschon der Ferrari den besten Motor und hat und ein gutes Auto, haben wir drei Doppelsiege von Mercedes erlebt. Die Fehler der Gegner helfen den Silberpfeilen. Wir können nur hoffen, dass es Ferrari und Red Bull Racing-Honda schaffen, stärker zu werden und damit regelmässig vorne mitzumischen.»