Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Alfa Romeo-Sauber: Zittern um Kimi Räikkönen

Von Adam Cooper
​Formel-1-Goldtimer Kimi Räikkönen hat in China einen neunten Platz eingefahren. Aber am Kommandostand von Alfa Romeo-Sauber wurde um den Finnen gezittert – wegen seines Ferrari-Motors.

Kimi Räikkönen ist einer von sechs Fahrern, die in allen drei bisherigen Rennen gepunktet haben (die anderen sind Lewis Hamilton, Valtteri Bottas, Max Verstappen, Sebastian Vettel und Charles Leclerc). Dank der Plätze 8 in Australien, 7 in Bahrain und nun 9 in China liegt der 21fache GP-Sieger auf dem siebten Zwischenrang. Alfa Romeo-Sauber kann zwölf Punkte vorweisen, damit liegen die Schweizer auf dem fünften Zwischenrang, mit gleich vielen Punkten wie Renault.

Gleichzeitig ist Alfa Romeo-Sauber ein Einmann-Team, denn der junge Italiener Antonio Giovinazzi steht nach drei GP-Wochenenden mit leeren Händen da (Rang 15 in Australien, Elfter in Bahrain, erneut Platz 15 in China). Kimi Räikkönen nach seiner Fahrt zu Rang 9: «Von Platz 13 Punkte zu holen, das darf sich sehen lassen, und mein Auto lag ordentlich, viel besser als am Samstag. Aber zum Schluss des Rennens ging die Haftung an der Vorderachse verloren, weil die Tempertur der Vorderreifen abfiel. Ich versuchte so gut es ging, ihnen Sorge zu tragen, aber da war nicht mehr viel zu machen. Irgendwann wurden sie so kalt, dass sie wie ein Lichtschalter abstellten, dann rutschst du nur noch herum. Sonst hätte ich vielleicht noch Druck auf Pérez und Ricciardo vor mir ausüben können. Ich weiss, dass wir mehr Speed im Auto haben.»

Was der Weltmeister von 2007 nicht anspricht: Fragezeichen in Sachen Standfestigkeit. Denn am Kommandostand von Alfa Romeo-Sauber wurde um Kimi gezittert, wie Teamchef Fred Vasseur nach dem Rennen zugab. Der Grund: Im Gegensatz zum anderen Ferrari-Kunden Haas hatte Alfa Romeo-Sauber darauf verzichtet, mit einer neuen Kontrollelektronik anzutreten; so wie das Ferrari nach dem Defekt am Wagen von Charles Leclerc in Bahrain empfohlen hatte. Fred Vasseur fand, es sei zu wenig Zeit, um die neuen Teile in aller Ruhe zu installieren, also blieb die Version von Australien und Bahrain im Wagen.

Dann dies: Das Abschlusstraining von Antonio Giovinazzi wurde durch einen Defekt ruiniert, der vergleichbar war mit dem Problem am Wagen von Leclerc in Bahrain. Fürs Rennen erhielt der Italiener eine neue Elektronik, jedoch nach Version Stand Australien.

Fred Vasseur: «Wir drückten für Kimi Daumen, dass er ins Ziel kommen würde, denn das war überhaupt nicht sicher. Für uns war das ein ganz wichtiges Ergebnis, denn wir müssen regelmässig punkten. Wenn wir ein Wörtchen um den vierten oder fünften WM-Schlussrang mitreden wollen, dann sollten wir in jedem Grand Prix in die Top-Ten fahren.»

«Kimi war nach dem Rennen ein wenig ungehalten darüber, dass er Daniel Ricciardo und Sergio Pérez nicht einholen konnte. Das ist ein gutes Zeichen, das zeigt mir, wie hungrig Kimi ist. Der Wagen war schnell genug, um die Autos tatsächlich noch abzufangen, aber die Reifen spielten nicht mit. Der Grund dafür war ein kleiner Schaden an der Vorderachse, der kostete Abtrieb, deshalb fielen die Reifentemperaturen so in den Keller.»

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