Renault: Daniel Ricciardo 7., Nico Hülkenberg out
Zu Beginn des Rennens lagen die gelben Renault in aussichtsreicher Position
Renault bleibt eine Wundertüte: Mal sind die gelben Rennwagen schnell, mal werden die Piloten von der Technik im Stich gelassen. Der Australier Daniel Ricciardo ist beim Grossen Preis von China guter Siebter geworden und hat damit seine ersten WM-Zähler in Gelb eingefahren, Nico Hülkenberg hingegen ist erneut nicht ins Ziel gekommen – Verdacht auf einen weiteren Defekt am elektrischen Generator der kinetischen Energierückgewinnung, die Achillesferse an der Renault-Antriebseinheit.
Nico Hülkenberg sagt: «Das ist sehr enttäuschend. Beim Start habe ich gleich eine Position verloren. Dann hatte ich alle Hände voll zu tun, das Tempo der Autos vor mir zu halten. Nach dem Reifenwechsel geriet ich voll in den Verkehr, da spürte ich schon einen Leistungsverlust am Motor.»
«Zunächst dachten wir an ein Software-Problem, das wir vielleicht durch andere Einstellungen beheben können. Aber das war nicht möglich, und ich musste den Wagen zurück an die Box bringen. Alles deutet auf einen weiteren Defekt an der MGU-K hin.»
Renault-Teamchef Cyril Abiteboul knapp: «Wir müssen uns das im Werk genauer ansehen.» Renault hatte modifizierte Generatoren nach China gebracht, nachdem in Bahrain beide Autos ausgeschieden waren und McLaren-Fahrer Carlos Sainz schon im Australien-GP wegen eines solchen Schadens aufgeben musste.
Abiteboul versucht, das Positiv zu sehen: «Wir freuen uns sehr, dass Daniel seine ersten Punkte für uns errungen hat. Er ist ein sehr intelligentes Rennen gefahren, um seine Reifen so zu schonen, dass er es mit einer Einstoppstrategie ins Ziel schafft.»
Der Australier selber meint: «Es ist schön, endlich ein Ergebnis vorweisen zu können. Das war nicht einfach heute. Ich hatte ein etwas einsames Rennen. Aber ich musste dennoch auf meinen Speed achten, um die aufrückenden Pérez und Räikkönen in Schach zu halten. Ich bin erleichtert, dass wir es geschafft haben, die Einstoppstrategie durchzuziehen. Ich glaube in der Kombination weicher Pirelli, dann die harte Mischung, bin ich der Einzige, der das so geschafft hat.»
«Ich war davon ausgegangen, dass die weichen Walzen ziemlich schnell abbauen, dann hätten wir auf zwei Stopps umgestellt. Aber sie benahmen sich recht manierlich, also habe ich den Jungs gesagt – gut, wir versuchen das. Ich war mir auch nicht sicher, ob der harte Reifen eine gute Wahl sein würde, aber letztlich ist alles gut gegangen.»
«Das China-Wochenende, als Ganzes betrachtet, zeigt mir: Wenn wir alle Teilchen richtig zusammensetzen, dann müssten wir das Mittelfeld anführen können. Aber es hat sich auch gezeigt, dass wir in Sachen Standfestigkeit und Speed weiter zulegen müssen. Es fühlt sich gut an, endlich ein Ergebnis vorweisen zu können. Die Basis dazu haben wir beim Bahrain-Test gelegt. Ich lerne mit diesem Auto ständig dazu – es geht aufwärts.»