Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Grand Prix Miami: Erster Plan für Stadt-GP vom Tisch

Von Mathias Brunner
​Noch immer will die Formel-1-Führung den grössten Zirkus der Welt nach Miami (Florida) bringen. Inzwischen steht fest: Mit der geplanten Pistenführung wird das nichts. Also wird Plan B verfolgt.

Die Formel 1 stellt sich in Südostasien breiter auf: 2020 findet in Hanoi der erste Grand Prix von Vietnam statt. Als dieser neue WM-Lauf bestätigt wurde, fragte sich so mancher Formel-1-Fan – und was ist mit Miami? Hat es nicht mal geheissen, wir würden einen zweiten Grossen Preis der USA neben Austin (Texas) erhalten? Wieso ist es um das geplante Rennen in Florida so still geworden?

Ende September 2018 legte der Stadtrat von Miami die Formel-1-Pläne auf Eis – zu komplex die Thematik, um schon 2019 ein Rennen zu haben, zu viele Einsprachen der Anwohner, zu fraglich zu Pistenführung. Formel-1-CEO Chase Carey: «Wir wolle ein zweites Rennen in den USA haben. Aber wir verhandeln nicht nur mit Miami. Gleichwohl sind wir überzeugt, Miami wäre ein herrliches Projekt.» Die Alternative für Miami heisst Las Vegas.

Ende September 2018 wurde in Miami ein Fan-Festival durchgeführt. 80.000 Fans kamen, um Schauläufe zu sehen – von Emerson Fittipaldi in seinem 70er Jahre McLaren, von Takuma Sato in einem 60er Jahre Honda, von modernen Saugmotor-Rennern, die Renault und Red Bull Racing nach Florida gebracht hatten. Auf Grossleinwänden wurde die Action von Grand Prix der USA aus Texas übertragen, wo Kimi Räikkönen seinem ersten Formel-1-Sieg nach fünfeinhalb Jahren entgegenfuhr. Der zweifache Formel-1-Champion Emerson Fittipaldi ist überzeugt: «Miami könnte für die Formel 1 das Monaco von Amerika werden.»

Damit mag die brasilianische Rennlegende Recht haben, aber eines steht nun fest: Auf der ursprünglich geplanten Piste wird das nicht passieren. Das Rennen in Downtown Miami ist vom Tisch, wie der «Miami Herald» berichtet – zu viele Einsprachen der Anwohner, zu viele Klagen von Händlern, die Angst hatten, dass ihre Geschäfte über Wochen zugebaut würden.

Gemäss des Herald bedeutet Plan B eine Streckenführung beim Hard Rock Stadium, dem Zuhause des Football-Teams Miami Dolphins, also im Norden der Stadt, gut zwanzig Autominuten von jener American Airlines Arena entfernt, um welche der Miami-GP-Kurs hätte führen sollen.

Tom Garfinkel, CEO der Miami Dolphins und des Hard Rock Stadions: «Wir wollen für Miami etwas Fabelhaftes auf die Beine stellen. Der Plan für die Strecke am Bayfront Park und über den Biscayne Boulevard hat einfach gezeigt – wochenlange Bauarbeiten und Verkehrsumleitungen. Das wollten die Anwohner und Geschäftsinhaber nicht akzeptieren.»

«Wir haben hier reichlich Land, also könnten wir beim Hard Rock Stadion einen Weltklassekurs bauen, der keine bestehende Infrastruktur beeinträchtigt.»

Ursprünglich war ein WM-Lauf schon für 2019 geplant. Mit dem Platzen des Projekts Bayfront wird das Rennen auch 2020 nicht stattfinden.

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