Horner: «21 GP im Jahr sind schon eine harte Aufgabe»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner
Wie schon 2016 und im Vorjahr schlägt der GP-Zirkus auch in dieser Saison seine Zelte 21 Mal auf, bevor sich die Teammitglieder und Piloten in die wohlverdiente Winterpause verabschieden dürfen. Das WM-Finale in Abu Dhabi findet erst am 1. Dezember statt, kurz darauf rücken die Teams noch zum zweitägigen Test (3. und 4.12.) auf dem Wüstenkurs aus.
Man könnte meinen, damit ist die maximale Dauer der WM erreicht sein, doch Formel-1-CEO Chase Carey hat immer betont, dass er den Sport im Kernmarkt Europa stärken wolle. Den ersten Schritt machte man mit der Rückkehr des Frankreich-GP, bald schon soll auch in den Niederlanden wieder ein Formel-1-WM-Lauf stattfinden: F1-Marketingchef Sean Bratches bestätigte gegenüber Olav Mol von «Ziggo Sport», dass man einen entsprechende Übereinkunft getroffen habe.
Ob der Heim-GP von Red Bull Racing-Star Max Verstappen schon im nächsten Jahr in den WM-Kalender zurückkehren wird, ist noch nicht sicher. Schliesslich muss am Umfeld viel getan werden, das betrifft etwa die Infrastruktur, die Boxenanlage und auch die Zufahrt.
Sicher ist, dass mit dem Vietnam-GP in Hanoi ein neues Strassenrennen hinzukommen wird, das vielleicht einen der aktuellen Grands Prix ersetzen wird. Die GP-Ausrichtungsverträge mehrerer Rennstrecken laufen aus, zu dieser Gruppe gehören auch der Hockenheimring in Deutschland, die Rennstrecke von Mexiko und der Circuit de Barcelona-Catalunya, auf dem die GP-Stars in der nächsten Woche Gas geben werden.
Für Verstappens Teamchef Christian Horner steht fest: Mit 21 Rennen hat man die Schmerzgrenze langsam erreicht. «Ich denke, man muss anerkennen, dass die Rennwochenenden für einige Teammitglieder eine ganze Woche Arbeit bedeuten. Nicht für uns, aber für die Jungs in der Box und auch für viele andere Beteiligte, die dabei sind», erklärte er anlässlich der FIA-Pressekonferenz in Baku.
«21 Rennen im Jahr sind so gesehen bereits eine harte Aufgabe», betonte der Brite, der auch mahnte: «Man erreicht dann einen Wendepunkt, an dem man die Struktur eines GP-Wochenendes genauer anschauen und sich auch fragen soll, ob man wirklich so viel Tests braucht, wie wir derzeit absolvieren. Man muss auch die Dauer der Saison mit einbeziehen und sich die Frage stellen, welche Kosten durch mehr Rennen entstehen würden – und was das angesichts der Budgetobergrenze bedeutet. Man muss sich auch fragen, ob das wirklich zu einer besseren Show beiträgt.»
Horner ist sich sicher: «Ein Buch kann nur eine bestimmte Anzahl Kapitel haben und wir wollen sicherstellen, dass unsere Kapitel so unterhaltsam wie möglich sind und in einem fulminanten Finale enden. Wir müssen vermeiden, dass es zu einer Sättigung kommt, und deshalb den richtigen Kompromiss finden, wenn es um die Anzahl Saisonläufe und den Ablauf der Rennwochenenden geht.»