Formel 1: Abschied in der Unterhose

Carlos Sainz: «McLaren misst sich an Top-Teams»

Von Agnes Carlier
Carlos Sainz

Carlos Sainz

Nachdem das McLaren-Team eine jahrelange Leistungskrise durchstehen musste, läuft es in diesem Jahr wieder besser für das britische Traditionsteam, das sich an den Top-Teams der Formel 1 misst, wie Carlos Sainz betont.

Beim vierten Saisonlauf in Baku schafften es beide McLaren-Piloten in die Punkte: Carlos Sainz holte mit dem siebten Platz sechs Zähler, sein Rookie-Teamkollege Lando Norris kreuzte die Ziellinie als Achter und fügte deren vier noch hinzu. Mit insgesamt 18 Punkten führt der Rennstall aus Woking das Mittelfeld vor dem Auftakt der Europa-Saison in Barcelona an – wenn auch nur knapp, denn das bisherige Force India-Team, das unter neuer Führung mit dem neuen Namen Racing Point antritt, ist den Briten mit 17 WM-Zählern dicht auf den Fersen.

Dennoch blickt man bei McLaren nach vorne und nicht auf das Mittelfeld, wie Sainz betont. Der Spanier fordert deshalb auch: «Wir müssen uns in jedem Bereich verbessern, denn wenn wir uns Mercedes oder Ferrari anschauen, und wo sie stehen, dann sieht man, dass unser Auto in jeder Hinsicht Fortschritte machen muss. Klar, im Vergleich zum Mittelfeld gibt es deutlich weniger zu tun, aber wir messen uns nicht daran.»

Messlatte sei vielmehr ein Auto, «das eine ganze Sekunde schneller ist als unser Renner», wie Sainz klarstellt. «Das ist unser Ziel und deshalb wollen wir auch in allen Bereichen das Entwicklungspotenzial ausschöpfen», fügt der 24-Jährige aus Madrid an. Bis zum Rennen in Baku hatte Sainz noch keinen Punkt holen können – was nicht zuletzt am Technik-Pech des ehemaligen Toro Rosso- und Renault-Piloten lag. Erst in Aserbaidschan erlebte er einen reibungslosen Rennsonntag, den er mit einem Punkterang krönte.

«Persönlich ist der siebte Platz von Baku eine kleine Erleichterung, nachdem ich in drei Rennen, in denen ich genau den gleichen Speed hatte, keine Punkte hatte holen können», gesteht der 85-fache GP-Teilnehmer. «Ich hatte schon in den ersten drei WM-Läufen ein gutes Tempo, aber aus Gründen, die sich mir nicht erschliessen, hatte ich in allen drei Rennen viel Pech. Endlich lief es mal ohne Probleme, deshalb konnten wir zeigen, wozu wir fähig sind.»

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