Mark Webber über Ricciardo: «Renault muss handeln»
Mark Webber (links) mit Nico Hülkenberg, Cyril Abiteboul und Daniel Ricciardo in Melbourne
Renault hat in der Formel-1-WM 2019 einen glatten Waagrechtstart hingelegt – Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg sind je nur einmal in die Punkte gefahren, der Australier wurde in China Siebter, dem Deutschen gelang die gleiche Platzierung im Albert-Park von Melbourne. Das ist viel zu wenig für einen Rennstall, der den Anspruch erhebt, die drei Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing zu nerven. Davon sind die Gelben weit entfernt, sie liegen derzeit nur auf dem siebten Platz im Konstrukteurs-Pokal.
In Australien arbeitet der inzwischen 42jährige Mark Webber für Channel 9 als Formel-1-Experte. Der neunfache GP-Sieger warnt: «Daniel kann es sich nicht leisten, unter Wert geschlagen zu werden. Denn hinten drängeln überaus talentierte Piloten nach. Daniel hat gewiss nicht vergessen, wie man einen Rennwagen fährt. Aber wenn deine Ergebnisse eine Weile nicht stimmen, dann wirst du in Frage gestellt.»
Webber, WM-Dritter von 2010, 2011 und 2013, meint: «Daniel Ricciardo geniesst in der Formel 1 grosse Wertschätzung, aber er ist in keiner guten Ausgangslage. Du brauchst im GP-Sport regelmässig Spitzenergebnisse, am besten mit Champagner auf dem Siegerpodest. Das macht mir Sorgen bei seinem Wechsel zu Renault. Renault muss handeln und endlich Leistung liefern.»
«Wenn die Ergebnisse über Monate nicht kommen, dann werden Fahrer gnadenlos zurückgelassen. Das ist einfach so. In diesem Sport bewegt sich alles sehr schnell. Daniel war bislang immer im Aufwärtstrend, aber nun muss Renault etwas für ihn tun.»
Sportwagen-Weltmeister Webber findet: «Im Grunde hat die Saison von Daniel überhaupt noch nicht begonnen. So langsam dämmert es Renault, wie viel Arbeit sie vor sich haben. Sie sind von der Spitze weit entfernt. Das ist ein Team, das unter grossem Druck steht, denn die Darbietungen passen nicht zu den Ankündigungen. Ich weiss nicht, wie sie derzeit die besten drei Rennställe herausfordern wollen. Renault ist nicht nur zu langsam, die Rennwagen laufen auch nicht standfest. McLaren ist mit dem gleichen Motor besser.»