Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Disqualifikation von Kimi Räikkönen: FIA knallhart

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

​GP-Veteran Kimi Räikkönen musste in Baku aus der Boxengasse losfahren, weil er nach dem Abschlusstraining disqualifiziert wurde. Alfa Romeo-Sauber-Teamchef Fred Vasseur ist verärgert.

Kimi Räikkönen hat in Baku den zehnten Platz herausgefahren und damit auch im vierten Rennen der Saison gepunktet. Selbstverständlich war das nicht, denn der Finne musste aus der Boxengasse losfahren. Die FIA-Regelhüter hatten dem Weltmeister von 2007 alle Quali-Zeiten getrichen, weil der Frontflügel seines Alfa Romeo-Sauber einen Belastungstest nicht bestanden hatte.

Teamchef Fred Vasseur ärgert sich: «Wir hatten uns sehr über die neuntschnellste Zeit von Kimi in der Qualifikation gefreut, das war eine gute Ausgangslage für Räikkönen. Dann hat uns die Strafe einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht. Wir erhielten am Sonntagmorgen die Nachricht, dass mit dem Flügel am Wagen von Kimi etwas nicht stimme. Die Teile am Wagen von Räikkönen und Giovinazzi sind baugleich. Aber bei Antonio war alles okay. Wir lagen marginal über den erlaubten Werten. Aber es nützte nichts: Die Strafe kam so oder so.»

Die Frontflügel werden an jener Stelle von den FIA-Spezialisten mit einem Gewicht von 60 Kilogramm belastet. Dabei darf sich der Flügel um nur 5 Millimeter verbiegen. Am Wagen von Kimi lag der Wert aber bei 5,5 Millimetern. Im Lager von Alfa Romeo-Sauber fiel das Wort «pedantisch». Die Schweizer fanden, die zusätzlichen 0,5 Millimeter gingen auf Abnützungserscheinungen zurück, man hätte ruhig ein Auge zudrücken dürfen. Zumal das baugleiche Teil von Giovinazzi okay war.

Vasseur weiter: «Und dann gab es im Rennen, sehr Baku-untypisch, keine Safety-Car-Phase. Unsere Autos blieben im Verkehr stecken, damit war nicht mehr möglich als der Punkt von Kimi und Rang 12 von Antonio.

Kimi vermutet: «Vielleicht hat die Sache mit dem Flügel mit der Beschädigung zu tun, die im Laufe des Grossen Preises von China entstanden ist. Nach dem Rennen in Shanghai haben wir repariert, aber wir konnten ja schlecht auf die Schnelle einen neuen Frontflügel bauen. Was fest steht – diese fünf Millimeter mehr haben mein Auto gewiss nicht schneller gemacht. Aber Regeln sind Regeln, und wenn sich alle daran halten müssen, kann ich damit leben.»

«Wir haben unseren einzigen Reifenwechsel früh gemacht, um dem Verkehr zu entgehen, aber dann habe ich mich sehr schwergetan, die Walzen zum Arbeiten zu bringen. Wir mussten auch ein scharfes Auge auf die Bremstemperaturen haben.»

Raikkönen: «Wie auch immer: Ein Punkt ist besser als gar nichts. Und auf der kommenden Rennstrecke in Spanien sollte auch das Reifen-Management einfacher sein. Wir haben jetzt in allen vier bisherigen Rennen Punkte geholt, das ist gut. Wir haben aber nicht an allen GP-Wochenenden das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht, das ist ein wenig enttäuschend.»

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