Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Quali Baku: Crashs von Kubica und Charles Leclerc!

Von Vanessa Georgoulas
Kubicas Williams wurde beim Unfall stark beschädigt

Kubicas Williams wurde beim Unfall stark beschädigt

Das vierte Qualifying des Jahres in Baku verzögerte sich erst durch einen Unfall von Formel-1-Rückkehrer Robert Kubica. Mitten im Q2 krachte auch Charles Leclerc in der achten Kurve in die Streckenbegrenzung.

Zum Start des Qualifyings rückten die GP-Piloten bei 16,5 Grad Celsius Aussentemperatur auf dem Strassenkurs von Baku aus, der sich auf 36.7 Grad aufgeheizt hatte. Den Anfang machte Williams-Pechvogel George Russell, dessen Trainingsfreitag nach nur zwölf Minuten gelaufen war, weil sich ein Kanaldeckel gelöst und seinen F1-Renner stark beschädigt hatte.

Der Mercedes-Junior blieb nicht lange alleine, bald folgten bis auf das Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Pierre Gasly auch die weiteren GP-Stars seinem Beispiel und rückten zur ersten Runde aus. Sämtliche Fahrer wählten dabei die weichen Reifen für die erste Ausfahrt. «Sie wollen alle eine schnelle Runde drehen, falls es zu einer roten Flagge kommt», erklärte Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Paul di Resta.

Bereits vor dem Start des vierten Abschlusstrainings hatte Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff im TV-Interview erklärt: «Wir können vorne sein, wenn wir die Startaufstellung umkehren. Sobald wir die weichen Reifen aufziehen, fehlt es uns an Performance. Wenn wir nicht plötzlich ein Wundermittel aus dem Ärmel zaubern können, scheint Ferrari im Kampf um die Pole unschlagbar.»

Die erste Zeitenjagd entschied jedoch Silberpfeil-Pilot Valtteri Bottas für sich, er reihte sich mit 1:42,4 min vor Charles Leclerc auf der Spitzenposition ein, von der er aber kurz darauf von Sebastian Vettel mit 1:42,348 min verdrängt wurde. Das liess der Finne nicht auf sich sitzen, er konterte mit Erfolg und übernahm wieder die Spitze – nur um gleich darauf wieder Leclerc weichen zu müssen. Der Monegasse brannte eine 1:41,426 min in den Asphalt.

Die Renault-Piloten Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg hatten hingegen mit ihren Rennern zu kämpfen. Beide wurden von Bremsproblemen gequält und fanden sich entsprechend oft in einem der Notausgänge wider. Sehr viel besser lief es für Pierre Gasly. Der Franzose, der wegen des verpassten Abbiegens an die Waage aus der Boxengasse starten muss, schaffte die knapp sechs Kilometer lange Runde in 1:41,335 min und war damit neun Hundertstel schneller als Leclerc. Das erstaunte so manchen GP-Experten im Fahrerlager von Baku. «Es ist bemerkenswert, wie viel die Honda-Weiterentwicklung gebracht hat», lobte Di Resta.

Daran änderte sich nichts mehr, während Gasly die Q1-Bestzeit bejubeln durfte, war das Abschlusstraining für Lance Stroll, Romain Grosjean, Hülkenberg, Russell und Robert Kubica gelaufen. Letzterer krachte ganz zum Schluss in der achten Kurve in die Streckenbegrenzung, und löste damit eine rote Flagge aus. Der Pole blieb beim Einschlag unversehrt.

Da es eine Weile dauerte, um Kubicas Renner von der Piste zu schaffen und die Streckenbegrenzung Wienerin Ordnung zu bringen, verzögerte sich der Start zum zweiten Qualifying-Abschnitt um rund 20 Minuten. «Das heisst, dass die Piloten in kniffligeren Bedingungen das Top-10-Stechen absolvieren werden, denn die Streckentemperaturen werden tiefer ausfallen als erwartet», prophezeite der frühere GP-Pilot Karun Chandhok.

Doch für die GP-Stars kam es noch schlimmer, denn rund acht Minuten vor dem Ende des zweiten Qualifying-Abschnitts fand sich auch Leclerc in der achten Kurve in der Streckenbegrenzung wieder. Der Monegasse, der im Gegensatz zu seinem roten Renner unversehrt blieb, entschuldigte sich über Boxenfunk gleich bei seinem Team und erklärte hörbar enttäuscht: «Ich bin so blöd, das war so dumm! Es tut mir leid.»

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