Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Charles Leclerc (Ferrari/1.): Zweifel an Mercedes

Von Mathias Brunner
Leclerc am Freitag auf dem Weg zur Bestzeit

Leclerc am Freitag auf dem Weg zur Bestzeit

​Charles Leclerc hat im zweiten freien Training zum Grand Prix von Aserbaidschan Bestzeit erzielt. Aber der monegassische Ferrari-Pilot hat Zweifel daran, ob wir von Mercedes schon alles gesehen haben.

Das war Balsam auf die Seele der Tifosi: Bestzeit von Charles Leclerc im zweiten freien Training zum Strassen-GP von Baku, Sebastian Vettel auf Rang 2, vor allem jedoch – Leclerc war satte sieben Zehntelsekunden schneller als der schärfste Silberpfeil von Lewis Hamilton. Gewinnt Ferrari in Aserbaidschan endlich das erste Saisonrennen?

Charles Leclerc ist argwöhnisch: «Ich fühle mich wohl auf der Bahn hier, ich fühle mich wohl im Ferrari, auch wenn ich bei unseren Langläufen aufgehalten worden bin. Aber wenn ich mir die Dauerläufe von Mercedes ansehe, dann zweifle ich daran, ob wir auf eine schnelle Runde schon alles von Mercedes gesehen haben. Die können mehr, da bin ich mir ganz sicher. Wenn sie im Dauerlauf schnell sind, dann sagt die Logik – sie können diesen Speed auch im Quali-Trimm zeigen. Ich erwarte im Qualifying einen heissen Tanz.»

Üblicherweise fährt Mercedes am Freitag mit gedrosselter Leistung. Das würde einen Teil des Unterschieds von sieben Zehntelsekunden erklären. Aber Ferrari ist in Baku stark, auch wenn ein Windschattenmanöver der Roten nicht geklappt hat. Sebastian Vettel: «Das Timing hat nicht gestimmt.» Charles Leclerc meint: «Ein solches Manöver ist immer heikel, du kannst mehr verlieren als gewinnen. Um davon zu profitieren, muss schon alles stimmen.»

Wir haben hier die zweitlängste Runde der Formel-1-WM (nach Spa-Francorchamps), wer vom Windschatten seines Stallgefährten profitieren will, muss das sehr genau ansetzen. Die Pistentemperatur wird niedrig sein, obschon wir in Baku schönstes Wetter haben – doch wenn die Quali gefahren wird (Lokalzeit 17.00 Uhr, das entspricht 15.00 Uhr europäischer Zeit), dann liegen weite Teile der Strecke bereits im Schatten. Zudem kühlen die Vorderreifen auf der langen Geraden zurück zu Start und Ziel aus.

Macht ein Gullydeckel-Unfall wie bei George Russell nicht Angst? «So etwas dürfte nicht passieren», meint Leclerc, «und das hätte übel enden können, aber es gibt im Rennsport eben skurrile Vorfälle, und ich bin sicher, dass dieses Problem für den weiteren Verlauf des Wochenendes behoben ist.»

Haben sich die neuen Bauteile von Ferrari bewährt? Charles: «Ich will nichts enthüllen, aber bislang läuft das positiv. Wo wir aber wirklich stehen, das werden wir erst am Samstag wissen. Ein Spaziergang wird das nicht.»

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