Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mick Schumacher: «Formel 1 ist meine Bestimmung»

Von Mathias Brunner
​Der 20jährige Mick Schumacher in seinem zweiten Formel-2-Wochenende. Der Ferrari-Nachwuchspilot sagt über den Strassenkurs von Baku: «Die Strecke sieht nach sehr viel Fahrspass aus.»

Am Donnerstag hat Mick Schumacher zusammen mit seinen Prema-Renningenieuren den Baku Circuit Circuit besichtigt. Es passiert nicht oft, dass ein Formel-2-Fahrer von Streckenposten belagert wird, aber rund um die aserbaidschanische Piste wollten zahlreiche Einheimische unbedingt ein Selfie mit dem Sohn des Rekord-Weltmeisters Michael Schumacher schiessen. Mick meint: «Baku ist ein Kurs, den ich noch nicht gekannt hatte. Die Strecke sieht nach sehr viel Fahrspass aus.»

Vor dem ersten Training zum zweiten Formel-2-Wochenende sagte Mick gegenüber Sky Sports über seine Zukunft: «Ich sehe es als meine Bestimmung, eines Tages in der Formel zu fahren.»

Ex-GP-Pilot Karun Chandhok: «Mick befindet sich in einem natürlichen Wachstumsprozess. Nach dem Titel in der Formel 3 war der Schritt in die Formel 2 naheliegend. Die Frage ist nun: Wird Mick ein Jahr Formel 2 fahren oder zwei? So oder so muss es ihm Mut machen, was vor der GP-Saison 2019 passiert ist. Die ersten Drei aus der Formel-2-Meisterschaft 2018 haben alle den Schritt in den Grand-Prix-Sport geschafft, also George Russell, Lando Norris und Alex Albon.»

Die GP-Rennställe werfen die Angeln früh nach Talenten aus: 14 der 20 Formel-2-Fahrer haben Verbindungen zu Formel-1-Teams, als Reservisten, Entwicklungsfahrer, Simulationspiloten oder Teil der Nachwuchsprogramme.

Mick Schumacher liegt nach dem ersten F2-Wochenende in Bahrain auf dem achten Zwischenrang der Meisterschaft. Er wurde Achter im Hauptrennen und Sechster im Sprint. Die steilste Lernkurve wittert der Deutsche beim Reifen-Management.

Zwei Stunden vor den Formel-1-Autos gingen die F2-Renner zum ersten Training auf die Bahn. Es fiel auf: Die Piste ist schmutzig, die Autos wirbelten Plastiktüten auf und zogen Staubfahnen hinter sich her. Auch Kunststoffflaschen wurden über die Bahn gefegt. Erstes Opfer der Rennstrecke: Der Inder Mahaveer Raghunatan rutschte in Kurve 2 in den Notausgang, sein überhitzter Motor kotzte Kühlwasser.

Mick Schumacher tauchte nach einem Trainingsdrittel auf dem dritten Platz auf, hinter Nobuharu Matsushita und Haas-Nachwuchsfahrer Louis Delétraz. Zwischendurch kam der junge Mick der Begrenzungsmauer fast näher, als ihm lieb ist. Da fehlten nur Zentimeter!

Viel Zeit haben die Formel-2-Fahrer vor der Quali nicht: Nur 45 Minuten freies Training, bevor es ins halbstündige Abschlusstraining geht.

Nach dreissig Minuten freiem Training war Mick nur noch auf Rang 9 zu finden: Abstimmungsarbeit bei Prema. Noch immer war Honda-Zögling Matsushita Schnellster. Die Piste wurde rapide schneller. Zehn Minuten vor Schluss fuhr Meisterschafts-Leader Ghiotto neue Bestzeit, zur gleichen Zeit ging Mick Schumacher wieder auf die Bahn. Der Versuch einer schnellen Runde war im ersten Anlauf nach wenigen Sekunden vorbei: Räder blockiert auf dem Weg zur ersten Kurve, Runde im Eimer. Bei einem neuen Anlauf, auf den malträtierten Reifen, gelang Schumacher zunächst keine gute Runde (inzwischen war er Elfter), dann jedoch lief es besser: Verbesserung auf Rang 5.

Vor Mick Schumacher liegen nach den ersten 45 Trainingsminuten in Baku Ghiotto, Matsushita, Jordan King und Nick de Vries, ganz zum Schluss schob sich auch der Kanadier Nicholas Latifi noch vor Schumacher, Mick damit Sechstschnellster.

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